MARBURG - (red). Der bekannte Maler Johannes Heisig ist vom 13. Februar bis zum 9. April zu Gast in den Räumen des Marburger Kunstvereins, Gerhard-Jahn-Platz 5. Dort sind unter dem Titel "Angesicht" seine Werke aus den vergangenen zehn Jahren zu sehen; Schwerpunkte sind - nomen est omen - Porträts.
Gezeigt werden insgesamt gut 80 seiner Werke, darunter unter anderem auch den "Crow"-Zyklus (Krähen-Zyklus) - Zeichnungen und Lithografien, die aus der Beschäftigung mit den Gedichten der gleichnamigen Serie des englischen Dichters Ted Hughes entstanden. 15 der Gemälde in der Ausstellung sind ganz neu, einige davon sogar erst in den Tagen vor der Vernissage fertiggestellt worden.
Johannes Heisig ist bekannt dafür, dass er seine Werke zum Teil mehrfach und über Monate immer wieder übermalt. Und für seine "expressiv-impressionistische Bildsprache". "Mach Dir ein Bild!", fordert nicht nur der Titel eines seiner Werke, sondern sein komplettes Werk. Unter den Porträts, die er mit nach Marburg bringt, sind unter anderem Selbstbetrachtungen, "Der Galerist und seine Frau", Mutter und Vater des Künstlers sowie die Schriftstellerin Eva Demski. Die Auswahl der Bilder wurde auch von den Räumen des Kunstvereins mit bestimmt - "sehr schöne Räume, sehr schönes Licht", wie Johannes Heisig sagt.
Brandt porträtiert
Der Künstler (1953 in Leipzig geboren) studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und arbeitete in den 70er Jahren parallel in der Werkstatt seines Vaters Bernhard Heisig - ebenfalls Maler und einer der wichtigsten Repräsentanten der DDR-Kunst. Johannes Heisig war Meisterschüler bei Gerhard Kettner an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, an der er später lehrte und Rektor war. Weitere Lehraufträge führten ihn unter anderem als Gastdozent nach Trondheim und als Professor nach Dortmund, Ausstellungen von Frankfurt bis nach Seoul. Er porträtierte Willy Brandt für das German History Institute in Washington und schuf in der Kirche Gelliehausen ein Altargemäde.
Er ist auch in Marburg kein Unbekannter: 2005 stellte er bereits im Universitätsmuseum aus. Seit fünf Jahren arbeitet er mit der "Galerie" in Frankfurt zusammen - von dort kommen auch die meisten seiner Bilder für die Ausstellung "Angesicht". Johannes Heisig lebt in Berlin.
Die Ausstellung wird am Freitag, 13. Februar, um 18 Uhr von Linda Reisch, der ehemaligen Frankfurter Kulturdezernentin, eröffnet. Der Künstler wird auch anwesend sein.
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