Dienstag,
10.10.2017 - 23:00
2 min
Stehender Beifall für Lobpreisung Gottes
Von rfi
GIESSEN - Karola Semrau (Sopran), Sandra Münch (Alt), Isabell Baldamus, Beate Lindemann (Querflöte), Tobias Saleh (Oboe), Simone Thomé und Udo Funk (Violine), Nadine Lindemann (Viola), Rüdiger Bellof (Orgel und Klavier) sowie der Mittelhessische Kammerchor und das Mittelhessische Kammerorchester unter der Leitung von Dr. Arno Semrau begeisterten beim Konzert in der vollbesetzten Petruskirche das Publikum zu stehendem Beifall. Die Musiker verstehen ihr Spiel als Lobpreisung Gottes und ihre Spielfreude und Virtuosität teilte sich dem Auditorium unmittelbar mit.
Den Anfang machten sieben a-capella-Sätze vom 17. bis ins 20. Jahrhundert, mit blühendem Chorklang und guter Textverständlichkeit vorgetragen. Erwähnt sei, dass auch eine moderne Motette des Chorleiters klangschön zum Erklingen gebracht wurde. Arno Semrau dirigierte umsichtig und mit tänzerischen Bewegungen.
Als Hauptwerke des Abends erklangen anschließend Haydns Sinfonie Nr,30 "Alleluja" und Vivaldis Gloria in D-Dur für Soli, Chor und Orchester. Haydns Sinfonie steht an der Schwelle zum hochklassischen Stil. Das mittelhessische Kammerorchester musizierte transparent und homogen, wobei auch der haydn'sche Spielwitz nicht zu kurz kam. Der langsame Satz mit seinen konzertanten Passagen der Holzbläser war fast kammermusikalisch fein gearbeitet. Das Finale, ein Menuett mit Trio bestach durch seinen Klangfarbenreichtum.
Abschließend erklang als Höhepunkt des Abends Vivaldis Gloria in D-Dur für Soli, Chor und Orchester. Die Partitur unterteilt den liturgischen Text in zwölf Abschnitte, die vom Solo bis zur Schlussfuge im Tutti reichen. Schon die mit Trompetenrufen untermalten Jubelschreie des Gloria-Beginns zeigten das Werk von seiner triumphalen Seite. Die Sopranistin Karola Semrau und die Altistin Sandra Münch duettierten mit "laudamus te". In der Arie "Domine Deus" sang die Sopranistin glutvoll und mit glockenreinem Timbre. In der Arie "Qui sedes" gefiel der dunkel timbrierte Alt Sandra Münchs. Der Chor und das Orchester brillierten besonders in der opulenten Schlussfuge, die dem Publikum so gut gefiel, dass sie wiederholt werden musste.