1. Startseite
  2. Kreis Gießen
  3. Allendorf

Allendorf hat einen neuen Stadtschäfer

Erstellt:

gikrei_0702_Allendorf_St_4c
Thomas Benz (r.) besucht Schäfer Jens Biedenkopf und dessen Herde. Foto: Stadt Allendorf © Stadt Allendorf

Jens Biedenkopf ist mit seiner Herde von Frühjahr bis Herbst unterwegs.

Allendorf (red). Für die meisten Allendorfer dürften ziehende Schafherden inzwischen zum gewohnten Anblick geworden sein, denn schon seit 2008 werden in Allendorf viele städtische Flächen durch die Stadtschäferei gepflegt. »Damit wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Landschaftspflegevereinigung Gießen (LPV) das Problem vermehrt brachfallender Wiesen in Angriff genommen«, erklärte Bürgermeister Thomas Benz (FW). Vor allem auf Flächen, die für die Landwirtschaft weniger interessant oder wegen des Geländes schwer zu bewirtschaften sind, könne die Schafherde eingesetzt werden. Solche Flächen seien gleichzeitig oft ökologisch sehr wertvoll und böten auch seltenen Arten einen Lebensraum. »Durch die extensive Schafbeweidung werden diese Lebensräume erhalten und entwickelt«, so Benz.

Nachdem Schäfer Ottmar Wirth 2021 verstorben ist, tritt nun Jens Biedenkopf, ein Schäfer aus Grünberg, in dessen Fußstapfen. Seine Herde aus etwa 300 Mutterschafen und einigen Ziegen ist auch schon im vergangenen Jahr in Allendorf zu sehen gewesen. Biedenkopf ist mit der Herde von Frühjahr bis Spätherbst unterwegs, teils ziehend, teils in Koppelhaltung. Aktuell stehen die Schafe noch in Odenhausen oder im Stall, bis die Lämmer geboren sind. Dann geht es wieder los nach Allendorf.

Insgesamt werden durch den Stadtschäfer circa 26 Hektar Fläche über das Jahr hinweg mehrfach abgeweidet. Dazu gehören auch die meisten Naturschutzmaßnahmen und Kompensationsflächen der Stadt: »Ziegenberg«, »Schweinskaute«, »Pestilenzstrauch« und »Pestfriedhof« sowie »Vor dem Berg«.

»Die Schafbeweidung ist für die Entwicklung der artenreichen Mager- und Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen und Extensivwiesen unersetzbar und sorgt ganz nebenbei dafür, dass sich die Samen der seltenen Pflanzenarten über die Allendorfer Gemarkung verbreiten können«, so der Bürgermeister abschließend.

Auch interessant