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Umsetzung in kleinen Schritten

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Erst die Fassade dämmen, dann eine neue Heizung. Zu dieser Reihenfolge rät Energieberater Holger Lorenz. Foto: Heller © Heller

Energieberater Holger Lorenz berichtete über den individuellen Sanierungsfahrplan für ein Wohnhaus sowie dazu passende Förderprogramme .

Allendorf (voh). Energieberater Holger Lorenz (Alten-Buseck) berichtete im Bürgerhaus Allendorf über den individuellen Sanierungsfahrplan für ein Wohnhaus sowie dazu passende Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Für denkmalgeschützte Gebäude gebe es eigene Regeln, sagte Lorenz. Das heikle Thema Schimmelvermeidung nannte er sogleich und gab zu bedenken, dass ein Vier-Personen-Haushalt durch Atmung im Jahr 200 Liter Feuchtigkeit verursache.

Gerade wenn ein Haus gedämmt werde, sorge regelmäßiges Stoßlüften oder Einbauen einer Lüftungsanlage für Abhilfe. Schlafzimmer seien besonders gefährdet, da es hier stets kühl sei und dadurch die warme Feuchtigkeit aus Küche und Bad einströme. Lorenz riet dazu, einmal die Woche im Schlafzimmer zu heizen und Räume mit ausströmender Warmluft geschlossen zu halten. Ein Fahrplan sei sinnvoll, da er alle Einzelschritte aufzeige im Bezug auf Heizung, Strom und Dämmung sowie jeweilige Fördermöglichkeiten. Eine Komplettsanierung, alles auf einmal, komme aus Kostengründen selten vor. Gesetze und Vorschriften änderten sich öfter, alleine unter Wirtschaftsminister Habeck fünf Mal. Der individuelle Sanierungsfahrplan gelte zehn Jahre lang.

Bei der KfW könnten nur Kredite beantragt werden, dies über die Hausbank. Bei der BAFA könne man Zuschüsse erhalten, jeweils 60 000 Euro jährlich. Deshalb riet Lorenz zu einer Blitzentscheidung. Wer dieses Jahr den BAFA-Antrag stelle, dürfe 2023 mit dem Zuschuss rechnen, anderenfalls erst im übernächsten Jahr.

Bevor man große Schritte unternehme, rate er zu Kleinigkeiten. Dazu zählte Lorenz den hydraulischen Abgleich aller Heizelemente. Damit wird verhindert, dass die Heizungsanlage unnötige Energie aufbringen muss, um eine nicht benötigte Wassermenge durch einen bestimmten Heizkörper zu spülen. Hierzu wird in das Thermostat ein voreinstellbares Ventil eingebaut. Der Fachmann berechnet dann den jeweiligen Voreinstellwert des Heizkörpers. Das bringt zehn bis 20 Prozent Einspareffekt.

An erster Stelle würden die meisten Leute ihre Heizung wechseln. Der Fachmann riet zu dieser Reihenfolge: Dämmen von Dach und Geschossdecken, neue Fenster/Haustüre, Dämmen der Fassade, neue Heizung oder ergänzen durch Wärmepumpe.

Weitere Informationen gibt es bei jedem Energieberater, über www.bafa.de (auch Antragsformulare), www.kfw.de und beim Klimamanager der Stadt Allendorf (Daniel Schneider, Telefonnummer 06407/911250, E-Mail:

d.schneider@allendorf-lda.de.

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