Am Mittwoch ab 15 Uhr berät der Haupt- und Finanzausschuss des Vogelsberger Kreistags über die Frage, ob das Kreiskrankenhaus in Alsfeld saniert oder neu gebaut worden soll. Grünen sowie Linke sprechen sich für einen Neubau aus, während sich die FDP „verwundert“ über die Festlegung von Landrat Manfred Görig (SPD) auf einen Neubau zeigt.
Am Mittwoch ab 15 Uhr berät der Haupt- und Finanzausschuss des Vogelsberger Kreistags über die Frage, ob das Kreiskrankenhaus in Alsfeld saniert oder neu gebaut worden soll.
(Foto: Ungermann)
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VOGELSBERGKREIS - (red/an). Am Mittwoch ab 15 Uhr berät der Haupt- und Finanzausschuss des Vogelsberger Kreistags über die Frage, ob das Kreiskrankenhaus in Alsfeld saniert oder neu gebaut worden soll. Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke sprechen sich im Vorfeld für einen Neubau aus, während sich die FDP-Kreistagsfraktion „verwundert“ über die Festlegung des Landrats Manfred Görig (SPD) auf einen Neubau zeigt.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Mario Döweling bezieht sich dabei auf eine Pressemitteilung des Vogelsbergkreises. „Dass der Landrat diese Aussage in Kenntnis des Gutachtens der Beratungsfirma trifft und das vor der Haupt- und Finanzausschusssitzung, in der das Gutachten der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, ist ganz schlechter Stil“, kritisiert Döweling. Der Kreistag habe einstimmig ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die beiden Varianten Neubau und Sanierung des Kreiskrankenhauses Alsfeld bezüglich Kosten und Machbarkeit gegenüberstellen sollte. Auch wenn das Gutachten inzwischen per Post an die Ausschussmitglieder versandt worden sei, sei diese Vorfestlegung durch den Landrat doch verwunderlich, da sie eine ergebnisoffene Diskussion erschwere. Die Freien Demokraten würden das Gutachten genau prüfen und ihre Entscheidung abwägen. „Es geht hier um eine Menge Geld, die der Kreis aktuell nicht hat und auch um die zukünftige finanzielle Handlungsmöglichkeit der Kreispolitik“, erläutert Döweling. So sollte eine Sanierung im Bestand nicht von vorneherein verteufelt werden, schließlich habe der Landrat selbst diese Variante anfangs als alternativlos erklärt. Die SPD lasse sich in ihrem Kommunalwahlprogramm schon für die Rettung des Kreiskrankenhauses feiern, und die CDU müsse sich fragen lassen, ob sie diesen „schlechten Stil von SPD und Landrat“ mittrage.
Die Linke stellt in einer Pressemitteilung zum Thema fest, dass Landrat Görig „eine 180-Grad-Wendung hin zur einzig vernünftigen Entscheidung“ vollzogen habe, so die Linksfraktion. „Weil vorher zur Sanierung des alten Gebäudes laut Görig angeblich keinerlei Alternativen bestanden, lagen dazu auch keine Untersuchungen und Daten vor, erklärt Dietmar Schnell von der Fraktion. „Jetzt hat Andree Consult auf Beschluss des Kreistags Material nachgeliefert und nennt dort gewichtige Argumente für einen Neubau des Krankenhauses“, so Schnell weiter. Für die gesundheitliche Versorgung der Patienten sei kein völlig zeitgemäßer Standard im alten Gebäude erreichbar. Mit einem Neubau hingegen könnten adäquate Strukturen für eine gute und moderne Versorgung geschaffen werden, so die Pressemitteilung der Linken. Fraktionsvorsitzender Michael Riese fordert Aufklärung, warum in einem Gutachten aus dem Jahr 2012 noch ganz andere, viel niedrigere, Summen genannt worden seien.
„Die Grüne Kreistagsfraktion hat sich nach Sichtung der Zahlen und Fakten für die Unterstützung eines Neubaus des Alsfelder Krankenhauses entschieden“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Udo Ornik in einer Pressemitteilung. „Alles andere wäre eine Hängepartie über 15 Jahre mit hohem Risiko, dass noch deutlich höhere Kosten anfallen. Sie begrüßen den Schwenk des Landrats in dieser Sache. Der ursprüngliche Plan einer Sanierung war nach Kritik aus der Opposition und eigenen Reihen nicht länger haltbar.“ Die Grünen würden der Maßnahme allerdings nur unter der Bedingung zustimmen, dass eine Geburtenstation eine weitere Option bleibt. Entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten müsse eine Planung berücksichtigen. „Dies müsste im Kreistagsbeschluss festgeschrieben werden.“ Die Grünen hoffen auf künftig neue und bessere Rahmenbedingungen für die Grundversorgung zu denen auch die Geburtshilfe zähle. Bezüglich des genauen Standorts müsse eine ergebnisoffene Prüfung vorgenommen werden.