VOGELSBERGKREIS - (red). Die FDP-Kreistagsfraktion zeigt sich verwundert über die Aussage von Landrat Manfred Görig (SPD), der sich nun klar für einen Neubau des Alsfelder Kreiskrankenhauses positioniert. „Das der Landrat diese Aussage in Kenntnis des Gutachtens der Beratungsfirma trifft und das vor der Haupt- und Finanzausschusssitzung, in der das Gutachten der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, ist ganz schlechter Stil“, ärgert sich der Fraktionsvorsitzende Mario Döweling in einer Pressemeldung. Der Kreistag hatte einstimmig ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die beiden Varianten: Neubau und Sanierung des Kreiskrankenhauses Alsfeld bezüglich Kosten und Machbarkeit gegenüberstellen sollte. Auch wenn das Gutachten inzwischen per Post an die Ausschussmitglieder versandt worden sei, sei diese Vorfestlegung durch den Landrat doch verwunderlich, da sie eine ergebnisoffene Diskussion erschwere.
Im Übrigen zeige sich hier der Nachholbedarf bei der Digitalisierung, wenn ein zügiger E-Mail-Versand nicht möglich sei. Die Freien Demokraten würden das Gutachten genau prüfen und ihre Entscheidung abwägen. „Es geht hier um eine Menge Geld, die der Kreis aktuell nicht hat und auch um die zukünftige finanzielle Handlungsmöglichkeit der Kreispolitik“, erläutert Mario Döweling. So sollte eine Sanierung im Bestand nicht von vorneherein verteufelt werden, schließlich habe der Landrat selbst diese Variante anfangs als alternativlos erklärt. Sowohl der Respekt vor dem Steuerzahler als auch vor dem Kreistag als Entscheidungsorgan, gebiete aus Sicht der Freien Demokraten eine genaue Information der Abgeordneten und Diskussion aller Fakten vor der endgültigen Entscheidung. „Von daher wundern wir uns über die SPD, die sich laut ihrem Parteivorsitzenden Krug im Kommunalwahlprogramm schon für die Rettung des Kreiskrankenhauses feiern lässt, obwohl der Kreistag noch nichts entschieden hat“, so Mario Döweling. Auch die CDU als Koalitionspartner müsse sich hier fragen lassen, ob sie diesen schlechten Stil von SPD und Landrat mittrage, oder zu einer offenen und sachlichen Diskussion und Entscheidungsfindung bereit sei.