KIRTORF - (gkr). „Das ist kein Klimaprotest, sondern ein Protest gegen die gesellschaftliche Ordnung. Die Belagerungszustände in dem Wald müssen aufgelöst werden. Die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger in Lehrbach sind kaum noch erträglich. Ich hoffe, dass der Spuk bald vorbei ist. Denn mit Unterstützung zur Erhaltung des Waldes hat das alles nichts mehr zu tun. Die Hoffnung besteht, dass Räumung und Rodung in den nächsten Wochen beendet werden.“ Dies sagte Bürgermeister Andreas Fey (parteiunabhängig/SPD-Mitglied) während seines Berichtes aus dem Magistrat.
Zuvor hatte Fey unter Hinweis auf seine Veröffentlichungen im Amtsblatt verdeutlicht, dass – auch durch einen noch so massiven Protest gegen den Ausbau der A 49 – nicht zu erwarten sei, dass es Änderungen oder gar einen Stopp bei der Durchführung geben werde. Und er fügte hinzu: „Die allermeisten Menschen haben es verstanden.“ Natürlich sei es wichtig und richtig den Klimawandel im Auge zu behalten und nicht – wie in den letzten Jahren – immer weitere Flächen zu versiegeln. Aber der Verkehr – allein über 10 000 Lkw werden in Deutschland jährlich zugelassen – werde nicht weniger. Für Kirtorf bedeute das noch mehr Verkehr auf der B 62. Fey erklärte: „Es ist ein Kompromiss gewesen, die neue Trasse der A 49 jetzt dort und gerade durch den Wald zulegen, der keine Begeisterung ausgelöst hat. Aber die politische Diskussion darüber ist beendet.“ Diejenigen, die sich jetzt im Wald verschanzten, seien nicht diejenigen, denen es um die einzelnen Bäume von Lehrbach gehe. Es gehe denjenigen um einen System-Protest. Und wenn dann auch noch Polizisten mit Pyrotechnik beschossen oder mit Fäkalien beworfen würden, dann dürfe es keinerlei Unterstützung geben. Denn das habe mit Klimaprotest nichts zu tun. Deshalb forderte Fey auch direkt dazu zu auf, sich mit einer Unterstützung der Waldbesetzer zurückzuhalten. Es gebe viele andere Möglichkeiten, sich für den Klimawandel einzusetzen.
Fey weiter: „Ich hoffe, dass die Belagerungszustände bald aufgelöst werden und die Belastungen insbesondere für die Lehrbacher bald ein Ende haben.“