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Höhere Steuereinnahmen

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Von: Lukas Jahn

Der Haushaltsvollzug der Gemeinde Biebertal läuft trotz auch hier stark gestiegener Energiekosten besser als erwartet, wie sich nun im Haupt- und Finanzausschuss zeigte.

Biebertal (ljh). Inflation, Zinsen, hohe Energiepreise: Was aktuell vielen Privathaushalten zu schaffen macht, geht auch an den Kommunalfinanzen nicht spurlos vorbei. Zusätzlich zu den genannten Faktoren muss die Gemeinde Biebertal auch die Zuschüsse an die Träger der Kindertagesstätten aus denselben Gründen erhöhen, sodass ein überplanmäßiges Budget von insgesamt 450 000 Euro bereitgestellt werden muss. Dafür ist jedoch kein Nachtragshaushalt erforderlich, die Mehrkosten können aus anderen Bereichen gedeckt werden, wie der Leiter der Biebertaler Finanzabteilung, Christian Kienholz, jetzt im Haupt- und Finanzausschuss erläuterte.

Die Gesamtdeckung des Haushaltes ist daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht gefährdet. Ähnliches gilt für den Eigenbetrieb der Biebertaler Gemeindewerke, dort müssen die Aufwendungen für Strom um insgesamt 150 000 Euro erhöht werden. Beide Vorlagen empfahl der Ausschuss einstimmig zur Annahme.

Die Nachrichten zum Vollzug des aktuellen Haushaltes sind dabei nicht optimal, könnten aber auch schlimmer sein, formulierte es zumindest Kienholz. Das Jahresergebnis bis Ende Juni liegt bei einem Minus von rund 107 000 Euro. Damit wird zwar die schwarze Null verfehlt, die Lage ist aber angesichts des erwarteten Minus von 182 000 Euro besser als gedacht.

»Licht ausgeknipst«

Für das gesamte Jahr war ein Defizit im ordentlichen Ergebnis von 372 000 Euro vorgesehen, Stand jetzt würde man sich mit minus 307 000 Euro verbessern. Insbesondere Steuereinnahmen sind höher als prognostiziert und der Holzverkauf läuft gut.

Natürlich versucht die Gemeinde alles, um den Energieverbrauch und die Kosten möglichst gering zu halten, wie Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos) betonte. So habe auch die Gemeinde teilweise »das Licht ausgeknipst«. Entsprechend sei die Beleuchtung beispielsweise an der Burg Vetzberg oder der Alten Schule in Rodheim reduziert worden. Zudem herrscht nun eine Raumtemperatur von 19 Grad in der Verwaltung und den Bürgerhäusern, entsprechend der Bundesverordnung wurde auch die Wassertemperatur im Bieberer Hallenbad auf 26 Grad gesenkt.

Man müsse schließlich Geld und Energie einsparen, insbesondere der Gasverbrauch soll reduziert werden, um die kritische Infrastruktur über den Winter bringen zu können, so Ortmann. Wichtige Freizeiteinrichtungen wie die Sporthallen oder das Hallenbad wolle man allerdings »so lange wie möglich« offenhalten.

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