Hommage an Förster Peter Moos

2002 schlug dem »Keltischen Oppidum« am Dünsberg eine »Sternstunde« der Kunst. Förster Peter Moos war es, der »keltic art« ins Leben gerufen hatte.
Biebertal . (whk). Da leben Erinnerungen auf, wenn Wanderer, Walker, Geschichtsinteressierte und Biker den Dünsberg erkunden. Erinnerungen an einen Mann, der die Kunst und die Kunst-Events auf dem Biebertaler Hausberg mit initiierte, pflegte und bisweilen auch kulinarische Genüsse kredenzte und Wander-Touren mit besonderen thematischen Inhalten für den Dünsbergverein anbot. Die Rede ist vom unvergessenen Förster Peter Moos - zuerst Mensch, dann Förster und stets ideenreich kreativ. Leider ist er kurz nach seinem 70. Geburtstag allzu früh verstorben. Der Kunst-Weg ist deshalb eine Hommage an den kunstliebenden Förster.
180 Jahre alte Eichenstämme
2002 schlug dem »Keltischen Oppidum« am Dünsberg eine »Sternstunde« der Kunst. Förster Peter Moos war es, der »keltic art« ins Leben gerufen hatte. Dazu hatte die Revierförsterei Königsberg 180-jährige, stehende Eichenstämme vorbereiten lassen, die den Künstlern zur Verfügung gestellt wurden. Während eines einwöchigen Symposiums schufen sieben Künstler die ersten sieben Skulpturen, die die 2000 Jahre zurückliegende Historie des Dünsbergs zum Thema hatten. Im Sommer 2003 kamen weitere sieben Skulpturen hinzu und der »Kunst-Weg« wurde bis zum Plateau des Dünsbergs verlängert.« Die aus Holz geschaffenen Skulpturen wurden aus Bäumen des Dünsbergwalds geschaffen und unterliegen dem Zahn der Zeit. Irgendwann werden sie wieder zu Erde werden.
Der Künstler Wolfgang Brückner aus der Biebertaler Partnergemeinde Eibenstock schuf die Figur »Der weise Druide« am Eingang zum keltischen Dünsberg und zum Kunst-Weg. Die Skulptur verkörpert einen Druiden. Sein geschlossenes Auge steht für Innerlichkeit und das Fühlen, das offene Auge für Wachheit und Intelligenz. Diese Kunst-Figur hat monumentalen Charakter und steht auch für einen Auftakt der Vielfalt zum Weg der Kunst am Keltentor des Krumbacher Kreuzes.
Die kunstvoll kreierte Skulptur »Esus« (Gott des Waldes) wurde von Künstler Henrik Wienecke (Heuchelheim) geschaffen. Verehrt von den Kelten als Bringer der Fruchtbarkeit und des Erfolgs war der wilde Eber das wichtigste heilige Tier der Kelten und Begleiter des Esus. Die Pflanze des Esus ist die von den Kelten geschätzte Mistel.
Horst Buch aus Solms legte Hand an und ließ den »Keltischen Jüngling« erstehen. Die detailreich ausgearbeitete Büste eines keltischen Jünglings steht ganz im Gegensatz zum Bild Tacitus von den Kelten, der sie als rohes, barbarisches Volk beschreibt.
Die keltische Göttin für Krieg und Kampf, »Göttin Andraste«, schuf der Künstler Matthes I. von Oberhessen. Sieg und Exzess zeigen die Schädel der besiegten Gegner zu ihren Füßen. Sie schaut für das Schlachtfeld vom Dünsberg aus gen Rom. Im Rahmen des »keltic art«-Wettbewerbs erzielte die Skulptur den ersten Preis.
Imposant auch der »Adler auf der Wacht«, von Wolfgang Busch aus Solms kreiert. Der mächtige Adler bewacht die Tierwelt und die gesamte Natur am Dünsberg. Er war für die Kelten Symbolfigur für die Macht des Staates. Als ergänzendes Symbol der übrigen Tierwelt befindet sich hier ein Marder im Rück des Adlers.
Den Kunst-Weg »krönt« sozusagen ein biblisches Motiv, kurz vor Erreichen des Gipfels: »Nohas Irrtum« ist der Name dieses Kunstwerkes, geschaffen von Künstler Matthes I. von Oberhessen (Lich): Noah besieht sein Werk, das er auf Wunsch seines Gottes geschaffen hat, und ist verzweifelt. Sein Schiff ist in Anbetracht der nahenden Sintflut nicht tauglich. Sowie die biblische Arche am Berg Ararat strandete, erleidet die Arche von Matthes I. ihr Scheitern am Gipfel des Dünsberges.
Ein Weg der Kunst, der im Ambiente der vielfältigen Natur detaillierten Einblick in das vielfältige künstlerische Schaffen heimischer und regionaler Künstler bietet und die Historie des Dünsberges auf künstlerische Art interpretiert. Ein Gang auf diesem Weg lohnt sich zu jeder Jahreszeit.
Auf www.biebertal.tv gibt es einen Clip zum Kunst-Weg am Dünsberg.