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Vielfalt und Gegensätze eindrucksvoll inszeniert

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Die Biebertaler Künstler Jörg Schlierbach (r.) und Moritz Wattenbach präsentierten ihr künstlerisches Schaffens im »Schweizer Haus« des Gail’schen Parkes. Foto: Waldschmidt © Waldschmidt

Biebertal (whk). Da waren die kunstinteressierten Besucher vollends begeistert: Umgeben vom Ambiente des im Stil eines englischen Landschaftsgartens konzipierten Gail’schen Parkes präsentierten im lichtdurchfluteten Ambiente des »Schweizer Hauses« inmitten des Parkes die Biebertaler Künstler Jörg Schlierbach und Moritz Wattenbach eine Faszination ausstrahlende, kleine Ausstellung.

Sie bestach durch große Motivvielfalt auf kleinstem Raum und Ideenreichtum. Dazu hatte der Freundeskreis Gail’scher Park eingeladen. Vorstandsmitglied Jürgen Roos dankte den beiden Biebertaler Kunstschaffenden für die mit außerordentlicher Liebe zum Detail konzipierte Kunstpräsentation. Sie stand auch für die Avantgarde der jüngeren und aufstrebenden heimischen Künstler. Dank galt Parkbesitzer Dr. Wolfgang Lust und dem Freundeskreis Gail’scher Park, die die Präsentation ermöglichten. Den kunstinteressierten Betrachtern boten sich insgesamt 23 groß- und kleinflächige Exponate. Trotz ganz verschieder kreierter Motive bildete die Präsentation auf drei dreiflügeligen Stellwänden gekrönt vom historischen Kronleuchter in der Saalmitte eine besondere Symbiose künstlerischen Schaffens. Und dies mit einem faszinierenden Ausblick durch die Fenster auf das Parkareal. Die Anordnung selbst fügte sich harmonisch in das vor drei Jahren renovierte historische Gebäude ein.

Schlierbach zeigte elf Exponate in der Technik »Acryl auf Leinwand«. Wiederum gelang es ihm eine Bandbreite seines künstlerischen Engagements mit Motiven mit Titeln wie »Amorpher Gecko mit Fliege«, »Gewölbe mit einem Anstrich vón Michel Angelo«, »Leicht verstörter Uhu« oder »Florentiner Fliege mit Lichtanlage« abzubilden. Örtlichen Bezug hatte das »Rodheim-Zentrum« mit dem Schneider-Atelier von Schneidermeisterin Alisa Mattern im linken Vordergrund.

Kreativ auch die Bezeichnung für das Exponat »Vier rote Ameisen - Hausmacher Leberwurst mit Schweine-Schwänzchen«. Dies regte zum Schmunzeln an.

Vielfältige Ideen

Schlierbach, gelernter Installateur, übt sein größtes Hobby, die Malerei, seit seiner Kindheit aus. Er selbst schildert seine Vorgehensweise so, dass er die vielfältigen Ideen aus der Liebe zur Natur und aus visuellen Eindrücken des Alltags oder des Urlaubs, die sich in seinen Landschaften wiederfinden, bezieht. Moritz Wattenbach wartete dagegen mit »grafisch-abstrakten« Motiven auf. Der klassischen Kunst tendenziell neutral bis ablehnend gegenüberstehend, fand Wattenbach, geboren 1990, in einem eher untypischen Alter von Mitte Ende 20 seine Liebe zur Kunst. Seine ausdrucksstarken zwölf Motive sind vielfältig, aber namenlos. Seine Technik: Acryl-Farbe auf Leinwand gesprüht. »Meine Stilfindung läuft noch«, konstatiert der junge Künstler aus Bieber. Dennoch, seine Motive sind beeinflusst, durch die informelle Kunst und das Grafik-Design. So konnten die Besucher abstrakte Motive mit teils starken farblichen Kontrasten bewundern. »Meine Motive entstehen während des malerischen Prozesses«, so Wattenbach. Er fügte hinzu: »Ich suche noch meinen besonderen Stil.«

Die Besucher konnten an beiden Tagen auch das Gespräch mit den Künstlern in epischer Breite suchen.

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