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Musikalische Zeitreise am Anger 10

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Hanno Heerdt (l.) und Jean-Baptiste Pigott gestalten ihr erstes Konzert als Duo mit Songs aus drei Jahrzehnten. Foto: Dreyer © Dreyer

Beim Sommerkonzert des Freundeskreis Anger 10 vor der Tür zum renovierten Gebäude der ehemaligen Synagoge spielten Hanno Heerdt und Jean-Baptiste Pigott Songs aus drei Jahrzehnten.

Buseck (jbd). Zum sechsten Mal hatte der Freundeskreis Anger 10 - Ehemalige Synagoge Großen-Buseck - zu einem Sommerkonzert vor der Tür zum renovierten Gebäude der ehemaligen Synagoge geladen. Über knapp zwei Stunden boten Hanno Heerdt und Jean-Baptiste Pigott mit ihren Gitarren den 50 Zuhörern Folk- und Bluessongs der 60er bis 80er Jahre. Volker Herche vom Freundeskreis hatte sie für dieses Konzert angefragt.

In seiner Begrüßung erinnerte Dirk Haas für den Vorstand noch einmal an die Geschichte des Gebäudes Anger 10, das vom Bauernhaus zum Gemeinderaum der jüdischen Gemeinde mit Synagoge und Schulraum wurde, bis die jüdischen Bewohner alle flüchten mussten beziehungsweise deportiert wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zur Unterkunft für Geflüchtete aus Osteuropa. Interessante Details dokumentiert die derzeitige Ausstellung im Gebäude, die den Besuchern offenstand.

Hanno Heerdt intonierte die Songs mit seiner klangvollen Stimme variabel, stilsicher und in großer Textverständlichkeit und begleitete sich dabei harmonisch mit der Gitarre. Die solistischeren Gitarrenparts waren Jean-Baptiste Pigott vorbehalten. Das Repertoire beinhaltete sowohl bekanntere Folksongs und Rock-Balladen als auch Blues-Nummern wie den »Honky Tonk Blues« von den Rolling Stones. Im Einzelnen erklangen unter anderem »How long« von den Dire Straits, »Sundown« von Gordon Lightfoot, »Harvest« von Neil Young, »Rock me Baby« von B. B. King, »Rollin’ on the River« von Creedence Clearwater Revival, »It’s all over now, Baby Blue« von Bob Dylan, »Sound of Silence« von Simon and Garfunkel, »Take me home, Country Roads« von John Denver bis hin zu Smokie mit »If you think you know how to love me« und »Simple Man« von Lynyrd Skynyrd. »Das ist die Musik unserer Jugend, schöne alte Musik, ein bisschen aus der Hippie-Zeit«, brachte es ein Gast auf den Punkt. Die Musiker verabschiedeten sich mit der Zugabe »Knockin’ on Heaven’s Door« (Bob Dylan).

Am 23. August wird ein Jugendchor aus Netanya Buseck besuchen, wie Bernd Apel ankündigte. Die jungen Israelis im Alter von 16 bis 25 Jahren werden eine Führung durch die Ausstellung erhalten und Mitglieder des Vereins werden ihnen die Einrichtung der »Stolpersteine« zeigen. Um 19 Uhr wird der israelische Chor ein Konzert vor dem Kulturzentrum geben.

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