Schulweg sicher machen

Von Montag bis zum heutigen Mittwoch findet zwischen 7.40 und 8 Uhr am »Rinnerborn« in Alten-Buseck eine morgendliche Schulweg-Sicherungsaktion statt.
Buseck (twi). »Fußgänger:innen schützen! Schulwege sichern! Den Rinnerborn gefahrlos überqueren!« Unter diesem Motto steht eine dreitägige Verkehrssicherheitsaktion der Initiative »Verkehrswende in Buseck«. Von Montag bis zum heutigen Mittwoch findet zwischen 7.40 und 8 Uhr eine morgendliche Schulweg-Sicherungsaktion statt, werden die Straße zwischen Kreisel und der Ecke Troher Straße gesperrt und die Fahrzeuge umgeleitet. An die Autofahrer werden dabei Info-Blätter verteilt, die auch die Begründung zur Aktion liefern.
»Wir bitten um Verständnis für die heutige Aktion, mit der wir ein wichtiges Anliegen der Busecker Gemeindevertretung unterstützen und auf unsere zu starke Belastung hinweisen wollen. Die Straße, die Sie gerade befahren, ist eine dörfliche Ortsdurchfahrt - keine Umgehungs- beziehungsweise Bundesstraße und keine Autobahn. Weil es auf der gesamten Strecke weder Zebrastreifen noch Fußgängerampel gibt, kann sie von niemandem einfach und sicher zu Fuß überquert werden. Besonders für Schulkinder und ältere Menschen stellt dies eine sehr große Gefahr dar. Die Verkehrsbelastung ist unerträglich, tagsüber durch eine enorm hohe Frequenz und abends durch viel zu hohe Geschwindigkeiten. Wenn Sie aus anderen Busecker Ortsteilen oder unseren Nachbargemeinden durch Alten-Buseck pendeln, bitten wir um Verständnis für unser Anliegen und allgemein um eine Fahrweise, wie Sie es sich ›vor Ihrer Haustüre‹ wünschen. Sofern Sie unsere Ortsdurchfahrt nutzen (sollen), um ein wenig Zeit oder Maut zu sparen, bitten wir Sie höflich darum, die besser geeigneten Wege über Bundesstraßen und Autobahnen zu nutzen«, heißt es in dem Schreiben.
Querungshilfen
Sichtlich erstaunt zeigten sich Markus Ihle von Verkehrswende Buseck wie auch Verkehrsaktivist Jörg Bergstedt, dass just zur Sperrzeit keine Lkw die Umleitung befahren, obwohl noch kurz vorher drei lange Lkw unmittelbar vor der Sperrung des Rinnerborns gezählt wurden. Ihle verweist bei der Aktion auf einen einstimmig gefassten Beschluss der Gemeindevertretung Buseck vom 7. April, in welchem auch die Ziele klar formuliert wurden: Minderung der Lärm- und Feinstaubbelastung, Zusammenarbeit mit Hessen Mobil, um durch moderne Verkehrslenkung die verkehrsreiche Bedeutung des Rinnerborns und der Ortsdurchfahrt Beuern signifikant einzuschränken, dringender Handlungsbedarf, um das Tempo am Rinnerborn und auf der Ortsdurchfahrt Beuern ganztägig auf 30 km/h zu beschränken und geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in den Ortseingängen Trohe und der Ortsdurchfahrt Oppenrod durchzusetzen, Schaffung sicherer Querungshilfen, Tempo 30 ist in allen Ortsdurchfahrten auszuschildern. Querungshilfen mit Vorrang und/oder Verzögerung sind anzuordnen. Gerade der starke Regen am Dienstagmorgen veranlasste die Teilnehmer der Aktion zu dem Hinweis, dass dies der beste Beweis dafür sei, dass Hessen Mobil sie im Regen stehen lasse. Seit 1996 der Rinnerborn neu gestaltet und ausgebaut wurde, gibt es bereits den Verkehrsärger, wobei vor allem der Schwerlastverkehr ein großes Ärgernis darstellet, weil von diesem die Straße als Abkürzung genutzt wird, um Mautgebühren zu sparen. »Der Rinnerborn wurde als Umgehungsstraße abgewertet, dabei handelt es sich aber um eine Ortsdurchfahrt und diese verträgt nun mal keine 12 000 Fahrzeuge am Tag - und erst recht nicht viele Lkw, die Maut sparen wollen«, so Alten-Busecks Ortsvorsteher Manfred Buhl (FW), der die Aktion auch vor Ort verfolgte. An die Anwohner im Rinnerborn, wie auch in den angrenzenden Straßen wurden seitens der Verkehrswende-Initiative rund 250 Fragebögen verteilt. Dieser Fragebogen wurde zudem mit den Busecker Nachrichten auch an alle Haushalte der Gemeinde verteilt.
»Zu gefährlich«
Ein erster Rücklauf zeige klar, dass der Rinnerborn als »zu gefährlich« eingestuft, Tempo 30 und ein Lkw-Verbot gefordert werden. Deshalb soll auch Hessen Mobil aufgefordert werden, auf dem Rinnerborn »Tempo 30« einzurichten, sichere Querungshilfen zu schaffen und durch verkehrslenkende Maßnahmen den Lkw- und Pkw-Verkehr auf dem Rinnerborn zu reduzieren.
Moniert wird, dass es weder Zebrastreifen noch eine Fußgängerbedarfsampel auf der 1,2 Kilometer langen Straße gibt. Allein 70 Grundschüler müssen die Straße überqueren um in die Schule zu kommen - und um diese besonders zu schützen, wurde die Aktion letztendlich auch durchgeführt.