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Winterlich-hoffnungsvolle Töne

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Drei Interpreten, sieben Instrumente und eine tolle Stimme: Yoshio Takayanagi, Christine Vogel und Dorotea Pavone (v.l.) Foto: Wagner © Wagner

In der evangelischen Kirche Alten-Buseck kamen historische Instrumente zu Einsatz. Komplettiert wurde deren Klang durch die glockenreine Stimme von Dorotea Pavone.

Buseck (sil). Winterlich-hoffnungsvolle Töne füllten die evangelische Kirche in Alten-Buseck. Unter dem Titel »Leuchtendes Echo« ließen Dorotea Pavone (Sopran), Christine Vogel (Viola da Gamba, Violone, Salterio, Wasserpfeife) und Yoshio Takayanagi (Theorbe und Barockgitarre) den Weihnachtsglanz wunderbar nachklingen. Die Musiker beherrschten ihre historischen Instrumente in Vollendung. Dazu die glockenreine Stimme von Dorotea Pavone, die auf eine ausdrucksstarke und gefühlvolle Weise die unterschiedlichen Werke aus der Spätrenaissance über die Barockzeit bis hin in die Neuzeit bravourös meisterte.

Mit klassischen Kompositionen von Michael Praetorius wie etwa »In dulci jubilo« (Nun singet und seid froh), »Kalt und schneidend« von Josef Gabriel Rheinberger und dem deutschen Volkslied »Ach bittrer Winter« in einem Arrangement von Pavone wurde die kalte Jahreszeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Beim »Winterlied« von Franz Schubert kam sogar eine Wasserpfeife zum Einsatz. Ein Highlight von vielen war die bemerkenswerte Intonierung von »A Winter scene at Ross in Herefordshire« (William Hayes). Warm und schön im Klang, differenziert und stabil bis in die höchsten Tonlagen; da hat das Dekanat mit Pavone wahrlich eine echte »Perle« als Kirchenmusikerin eingestellt.

Das Largo aus den »Vier Jahreszeiten« von Antonio Vivaldi (rein instrumental) durfte ebenfalls nicht fehlen. Christine Vogel zauberte ganz besondere zart-silbrige Klänge auf dem selten gespielten Salterio. Dabei handelt es sich um eine Art verziertes Hackbrett aus dem 18. Jahrhundert, dessen 86 Saiten mit feinen Schlägeln angeschlagen werden. Die Viola da Gamba, einst als Knie-, Bein- oder Schoßgeige bezeichnet, ist mit sechs tierischen Darmsaiten bespannt. »Die Barockgitarren aus dem 17. Jahrhundert gelten als die Vorfahren der heutigen Gitarren«, erklärte Yoshio Takayanagi. Mit einer Ausnahme spielte er jedoch die Theorbe, eine Art Basslaute mit einem verlängerten Hals, auf dem sich ein zweiter Wirbelkasten befindet.

Das Programm, endete mit dem Beatles-Hit »Here comes the sun«. Sich anschließende Ovationen wurden mit einem großartigen Vortrag von »O sole mio« belohnt. Bei dieser Komposition des neapolitanischen Musikers Eduardo Di Capua wechselte die Sopranistin in die Tonlage eines Tenors. Da ging bildlich die Sonne auf und erwärmte die Herzen. Stürmischer Applaus.

Am Sonntag, 14. Mai ab 18 Uhr findet das Frühjahrs-Konzert der von Dekanatskirchenmusikerin Dorotea Pavone vor einem Jahr ins Leben gerufenen Reihe »Zeit für Musik - ein Konzert für jede Jahreszeit« unter dem Titel »La Primavera« in der evangelischen Kirche Großen-Buseck statt.

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