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81-Jährige ringt um ihr Leben

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Fünf Schwerverletzte verursachte ein Autocrash von fünf Fahrzeugen in Höhe Fernwald auf der B 457. © Rüdiger Schäfer

Fünf Schwerverletzte forderte ein Unfall am späten Montagnachmittag nach einem Unfall auf der B 457 in der Senke Höhe Fernwald. Eine 81-Jährige ringt um ihr Leben.

Fernwald (rsa). Fünf Autos waren in einen schrecklichen Verkehrsunfall auf der Bundesstraße B 457 zwischen Lich und Gießen am Montag verwickelt. Fünf der acht an dem Unfall beteiligten Autoinsassen mussten schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Bei einer 81-Jährigen war gestern noch unklar, ob sie überleben wird.

Ein Helikopter landete mitten auf der Bundesstraße, um einen der Schwerverletzten ins Marburger Uniklinikum zu fliegen. Denn der Schockraum des Universitätsklinikums Gießen kann lediglich zwei Schwerstverletzte aufnehmen.

Kollision im Feierabendverkehr

Feierabendverkehr herrschte auf der unfallträchtigen Strecke, als um 16.45 Uhr ein 18-jähriger Fahrer aus Nidda ohne weitere Insassen mit seinem BMW 318d zwischen der Abfahrt nach Albach und der Autobahnauffahrt zur A 5 Frankfurt-Kassel auf die Gegenfahrbahn geriet. Er kam dort einem VW Polo entgegen.

Der 52-jährige Polofahrer aus Laubach meinte noch an der Unfallstelle: »Ich habe noch versucht, durch Scharfrechtsfahren an die Leitplanke dem Unfall auszuweichen. Mein Auto wurde von dem BMW auf der Fahrerseite erwischt und es kam hundert Meter weiter zum Stehen.« Hinter dem Polo fuhr ein 39-Jähriger in seinem VW Tuareg. Der Gießener berichtete: »Um den beiden Fahrzeugen auf meiner Fahrspur auszuweichen, habe ich auf die Gegenfahrbahn gelenkt. Allerdings hat mich der BMW hinten rechts voll gerammt. Der Aufprall hat mein Fahrzeug um 90 Grad herumgewirbelt und ich bin mit dem Heck gegen die Leitplanke der Gegenfahrbahn geschleudert worden.«

Fünf Fahrzeuge touchiert

Danach stieß der BMW auf der Gegenfahrbahn frontal mit einem Renault Capture zusammen, räumte auch diesen ab, um dann einen Renault Twingo aufs Korn zu nehmen. Dessen 61-jährige Fahrerin aus Lich befürchtete bereits »das Schlimmste«, wie sie sagte. Doch der BMW hatte durch die vorhergehenden drei Zusammenstöße bereits so stark an Geschwindigkeit eingebüßt, dass er nicht mehr übermäßig fest gegen den Twingo stieß. Sie und die ersten beiden gerammten Autofahrer blieben unverletzt.

BMW-Fahrer erst 28 Jahre alt

Der schwer verletzte BMW-Fahrer wurde in den Schockraum des Gießener Universitätsklinikums gefahren. Die vier schwerverletzten Insassen des Renault Capture - der 81-jährige Fahrer sowie drei Frauen im Alter von 51, 61 und 81 Jahren - wohnen alle in Angelburg (Kreis Marburg-Biedenkopf). Sie wurden mit dem Helikopter und Rettungswagen ins Universitätsklinikum (UKGM) nach Marburg, in den Schockraum des UKGM nach Gießen und in das Evangelische Krankenhaus gebracht.

Bemerkenswertes berichtete ein 28-Jähriger aus Liebenscheid (Westerwald), der mit einem Autokran kurz nach den Zusammenstößen der fünf Pkw von Lich her am Unfallort eingetroffen war. »Vier, fünf Autos vor mir haben ohne auszusteigen spontan gedreht und sind zurückgefahren. Ich selber bin als einziger sofort zu den Verunglückten hingelaufen und habe Ersthilfe geleistet.«

Großes Aufgebot an Einsatzkräften

Fernwalds Gemeindebrandinspektor Jens Richmann war mit 44 Einsatzkräften der Feuerwehr vor Ort, um die Einsatzstelle zu sichern und das zwölfköpfige Personal des Rettungsdienstes zu unterstützen. Dieses war mit fünf Rettungswagen, zwei Notarztfahrzeugen und einem Hubschrauber im Einsatz. Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf mehr als 100 000 Euro.

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Die Ampelanlage soll den Unfallschwerpunkt B 457 entschärfen. Lange Zeit war hier nichts mehr passsiert. Jetzt musste dort »Christoph Gießen« wegen eines schweren Unfalls in der nachfolgenden Senke Richtung Lich landen. Fotos: R. Schäfer © R. Schäfer

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