Neues Gesamtkonzept muss vorgelegt werden
Fernwald (kag). Im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) der Gemeinde Fernwald wurde am Mittwoch über den Bebauungsplan Nr. 4 a »In der Brennhaar«, Gewerbegebiet Fernwald-Annerod, beraten. Da dieser Bebauungsplan erstmals 1968 beschlossen und 1977 geändert wurde, ergeben sich für die unterschiedlichen Sachverhalte Anwendungen in der jeweils gültigen Fassung der Baunutzungsverordnung, die in diesem Zeitraum geändert wurde.
Entwässerung problematisch
Außerdem hat sich herausgestellt, dass die Entwässerung schwieriger ist als zunächst angenommen, so dass das Regierungspräsidium ein zustimmungsfähiges Gesamtkonzept zur Entsorgung des Niederschlagswassers fordert. Bis dieses Gesamtkonzept vorliegt, können keine neuen Gewerbegrundstücke mehr ausgewiesen oder erschlossen werden. Holger Fischer vom Planungsbüro Fischer Wettenberg erläuterte den komplizierten Vorgang, bei dem die Baunutzungsverordnung von 1968 anzuwenden sei, so Fischer.
Die Mitglieder des HFA haben einstimmig entschieden, für die zweite Änderung einen überlagernden Bebauungsplan mit der Bezeichnung Nr. 4 a »In der Brennhaar« 2. Änderung aufzustellen. Darin werden Vergnügungsstätten und die Begrenzung der Zulässigkeit von Einzelhandelsbetrieben ausgeschlossen.
Anfrage auf Nutzungsänderung
Bereits während der Beratungen gab es Fragen zu den Vergnügungsstätten. Rainer Müller (Grüne) wollte Versammlungsstätten ausschließen. Gerd Espanion (SPD) sprach die Problematik des Parkens und der Lärmimmissionen an, Stefan Becker (FW) die Ziele der Gemeinde. Bürgermeister Manuel Rosenke bestätigte das Vorliegen einer Anfrage auf Nutzungsänderung.
Ein Lager in der Industriestraße soll in eine Versammlungsstätte umgebaut werden. Fernwald, als kleine Gemeinde, brauche die Gewerbeflächen, um dort Gewerbe zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Viele bereits bestehende Fernwälder Unternehmen, die sich entwickeln wollen, haben bereits angefragt und ihr Interesse bekundet, so der Bürgermeister. Für das Entwässerungskonzept gebe es Lösungsansätze.
Im Fernewald (Windvorrangfläche 4114a), mit Flächenanteilen der Gemeinden Buseck, Fernwald und Gießen, soll ein Windkraftprojekt entwickelt werden, um einen Beitrag zur Energieunabhängigkeit zu leisten. Eine Projektgruppe, bestehend aus jeweils fünf Mitgliedern der drei Gemeinden, soll das Auswahlverfahren und die Ausschreibung für den Projektierer erstellen. Die fünf Mitglieder (und Stellvertreter) werden in der nächsten Gemeindevertreterversammlung benannt. Sie werden an drei Terminen das Konzept beraten, das Ende März verabschiedet werden soll. Die Zustimmung erfolgte einstimmig.
Der Verkauf der Grundstücke im Gewerbegebiet Haaracker/Im Himberg in der Gemeinde Fernwald (OT Annerod) steht an. Die Mitglieder des HFA entschieden sich mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung dafür, den Gemeindevorstand zu beauftragen, die Grundstücksverkäufe vorzunehmen, unabhängig von der in der Hauptsatzung der Gemeinde Fernwald (§ 1, Abs. 3,4) genannten Obergrenze von 150 000 EUR im Einzelfall.
Pflanzaktion am Samstag
Bürgermeister Manuel Rosenke informierte darüber, dass am Samstag, 18. März, 9 Uhr, die erste Pflanzaktion für den Bürgerwald stattfinden werde. Treffpunkt ist am Wassersbecken in der Verlängerung des Hattenröder Wegs.
Bis Ende August 2023 sollen die letzten 880 Straßenlaternen in der Gemeinde Fernwald auf LED-Licht umgestellt sein. Die Ausschreibung erfolge noch in diesem Monat, sagte der Bürgermeister.