Vergnügungsstätte in Annerod unerwünscht
Der Haupt- und Finanzausschuss will eine Änderung für das Gewerbegebiet in Annerod. Auch großflächiger Einzelhandel soll ausgeschlossen werden.
Fernwald (kag). Die Gemeinde Fernwald will verhindern, dass ein Lager in der Industriestraße im Gewerbe- und Industriegebiet »In der Brennhaar« in Annerod in eine Vergnügungsstätte umgewandelt wird. Auch großflächigen Einzelhandel will man ausschließen. Deshalb muss der Bebauungsplan geändert werden. Der Haupt- und Finanzausschuss beschloss dies am Mittwoch einstimmig.
Bürgermeister Manuel Rosenke (parteilos) betonte, dass Fernwald als kleine Gemeinde die Fläche benötige, um dort neues Gewerbe anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Im konkreten Fall hätten andere Fernwalder Betriebe hätten bereits Interesse bekundet, die Lagerfläche zur eigenen Erweiterung zu nutzen. Ausschussmitglieder teilten die Bedenken des Bürgermeisters und verwiesen auf Probleme wie das Parken oder Lärmimmissionen. Unter den Begriff der »Vergnügungsstätte« fallen auch Discotheken und Veranstaltungshallen. Für Musikveranstaltungen und Feierlichkeiten aller Art stünden in Fernwald die Fernwaldhalle oder die Bürgerhäuser zur Verfügung, heißt es in der Vorlage.
Das Gebiet »In der Brennhaar« geht zurück auf Beschlüsse der damals noch selbstständigen Gemeinde Annerod im Jahr 1968. 1977 wurde eine Erweiterung rechtmäßig. In der Vorlage wird darauf verwiesen, dass potenzielle Flächen für eine gewerblich-industrielle Nutzung gesichert werden müssten.
Stopp für Pläne
Denn das Regierungspräsidium Gießen hat den Plänen der Gemeinde, mit dem Gebiet »Haaracker/Im Himberg« weitere Gewerbeflächen in Annerod zu schaffen, vorerst einen Stopp verordnet. Grund sind Schwierigkeiten der Entwässerung.
Das Regierungspräsidium fordert dazu ein Gesamtkonzept, wie Regenwasser von den Flächen in ein Gewässer und das Grundwasser abgeleitet werden soll. Bis das Konzept vorliegt, können keine weiteren Gewerbegrundstücke in Annerod ausgewiesen und erschlossen werden. Planer Holger Fischer erläuterte den Ausschussmitgliedern den komplizierten Vorgang, der durch unterschiedliche Baunutzungsverordnungen zu verschiedenen Zeiten noch komplizierter wird. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es zur Entwässerung Lösungsansätze gebe.
Im Fernewald, der Windvorrangfläche 4114a bei Oppenrod, sollen bekanntlich Windräder errichtet werden. Eine Anlage wird auf einem Privatgrundstück stehen, die weiteren auf Grundstücken, die Buseck, Fernwald und Gießen gehören. Damit soll ein Beitrag zur Energieunabhängigkeit geleistet werden. Eine Projektgruppe, bestehend aus jeweils fünf Vertretern der drei Kommunen, soll das Auswahlverfahren für den Projektierer festlegen. Die fünf Personen (und Stellvertreter) werden in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung benannt. Sie werden an drei Terminen das Konzept beraten, das dann vom Parlament verabschiedet werden soll. Das Vorgehen wurde einstimmig gebilligt.
Der Gemeindevorstand soll sich um den Verkauf der Grundstücke im bereits erwähnten Gewerbegebiet »Haaracker/Im Himberg« in Annerod kümmern. Die Mitglieder des Ausschusses beschlossen dies mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung. Dies gilt unabhängig von der Hauptsatzung der Gemeinde Fernwald, die festlegt, dass der Gemeindevorstand eigentlich nur Geschäfte bis zu einer Summe von 150 000 Euro im Einzelfall abwickeln darf.
Pflanzaktion am Samstag
Bürgermeister Rosenke informierte darüber, dass am Samstag, 18. März, ab 9 Uhr, die erste Pflanzaktion für den Bürgerwald stattfinden werde. Treffpunkt ist am Wasserbecken in der Verlängerung des Hattenröder Wegs.
Bis Ende August sollen die letzten 880 Straßenlaternen in der Gemeinde Fernwald auf LED-Licht umgerüstet sein. Die Ausschreibung ist noch für diesen Monat geplant, sagte der Bürgermeister.