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85-jähriges Konfirmationsjubiläum

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Die Jubilarin mit Tochter Susanne Beranek und Pfarrerin Christin Neugeborn. Foto: Schmitt © Schmitt

Die Hochbetagte Anna Beranek (99 Jahre) wurde von der jungen Pfarrerin Christin Neugeborn anlässlich ihrer Engel-Konfirmation (85 Jahre) in Reinhardshain eingesegnet.

Grünberg (ni). Die Hochbetagte Anna Beranek (99 Jahre) wurde von der jungen Pfarrerin Christin Neugeborn anlässlich ihrer Engel-Konfirmation (85 Jahre) in Reinhardshain eingesegnet.

Neugeborn erinnerte in ihrer Jubiläumspredigt an vergangene Zeiten: »Ratternde Wählscheibentelefone, klackernde Pferdefuhrwerke auf Kopfsteinpflaster, schwerfälliges Klappern einer Urania-Schreibmaschine: Geräuschkulisse in der Welt vor 99 Jahren. Und der dazu passende Geruch von Kohle, heißem Öl und Dampf, wenn die Eisenbahn einfährt, oder die Misthaufen auf all den Höfen. Für mich als viel später Geborene gar nicht mehr vorstellbar - diese Welt: Mit Weltkriegen und ohne Waschmaschine, Handy und Internet.«

Und wer Anna Beranek an ihrem Wohnzimmertisch sitzen sieht, mag ihr diese lange Zeitreise nicht recht glauben. »Es blüht ja alles«, sagt sie. Durch ihr großes Fenster bestaunt sie die Natur, ohne Brille, mit klaren, frohen Augen, identifiziert nicht nur die kleinste Blüte in weiter Entfernung, sondern auch das kleinste Gesicht auf den Schwarz-weiß-Fotos aus den 30ern. Zu ihrem 99. Geburtstag hat sie den Biskuit mit Erdbeeren belegt, vor zwei Jahren noch selbst gebacken. Einmal am Tag schaut sie nach den Tomatenpflanzen auf dem Balkon.

Als im schweren Krisenjahr 1923 Geborene ist Anna Beranek, geb. Reinmuth, mit ihren sechs Geschwistern Zeugin all dieser Entwicklungen geworden. Ohne ihre Tochter Susanne wäre diese Gnade ihres Alters so auch nicht möglich, für ihre Mama ist sie von München wieder nach Reinhardshain gezogen. »Aber auch Anna selbst ist in ihrem Leben vielen zum Engel geworden; darunter auch in der Pflege der Angehörigen ihres Mannes. Ich habe die Ehre, sie im Rahmen meiner ersten Engel-Konfirmation, erneut einzusegnen«, freute sich die Pfarrerin. Richard Becker wirkte als Küster, die Orgel spielte Alexander Bauer.

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