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Nationalität spielt keine Rolle

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Auch in den Workshops kam man sich näher. Foto: privat © privat

In Grünbergs Partnerstadt Condom fand die internationale Jugendbegegnung »Eurocamp« statt. Die 13- bis 18-Jährigen erlebten über elf Tage ein volles und abwechslungsreiches Programm.

Grünberg (hgt). Die diesjährige internationale Jugendbegegnung »Eurocamp« der Partnerstädte Grünberg (Deutschland), Condom (Frankreich) und Mragowo (Polen) fand in Condom statt. Alle teilnehmenden deutschen (11) und polnischen (12) Jugendlichen wurden in Frankreich in den Familien der französischen Teilnehmenden und weiteren Gastfamilien untergebracht. Die gemischte Gruppe der 13- bis 18-Jährigen hat über elf Tage gemeinsam ein volles und abwechslungsreiches Programm erlebt.

Thematisch stand die Begegnung unter dem Motto »Für den Frieden und für die Völkerverständigung«. Das Thema wurde bei den Spielen und bei vielen Aktionen sowie in den Workshops aufgegriffen. Insgesamt zog sich das Thema durch alle Aktivitäten, da es durchweg in der Begegnung um die Völkerverständigung, die Akzeptanz von Unterschieden, die Entdeckung von Gemeinsamkeiten und das gegenseitige Kennenlernen ging. Besonders im Tanzworkshop konnten die vielen verschiedenen kulturellen Unterschiede aufgegriffen werden. Auch der Krieg in der Ukraine war während der Begegnung immer wieder ein Thema.

Sporttage absolute Highlights

Ein im Vorfeld gut geplantes Programm erwartete die Gäste. Nach einem ersten Kennenlernen und der Begrüßung durch den Bürgermeister, die Erste Stadträtin und die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, lernte die Gruppe Condom spielerisch kennen. Das Zelten ab dem 3. Tag diente dazu, dass sich alle Jugendlichen gut kennenlernen und austauschen konnten. So war es später für alle leichter, auch während der Zeit in den Gastfamilien in Kontakt zu bleiben.

Leider konnte aufgrund der Brände die Düne de Pyla nicht besucht werde, darauf hatten sich die deutschen und polnischen Jugendlichen sehr gefreut. Absolute Highlights bei diesem Programm waren die Sporttage, an denen alle in gemischten Teams unterschiedliche sportliche Aktivitäten, wie beispielsweise Basketball, Tischtennis oder Klettern unternommen haben. Der Besuch eines sehr amüsanten französischen Theaterstückes der Theatergruppe »Boîte a Jouer«, die auch jedes Jahr zu einer Tournee nach Grünberg kommt, zählte ebenfalls zu den Höhepunkten.

Der Ausflug in den Freizeit- und Wasserpark war für alle Jugendlichen - unabhängig von den Nationen und der Sprache - ein Erlebnis, da die Rutschen und Achterbahnen allen viel Spaß machten. Der zweite Tag am See gefiel ihnen ebenfalls, da man dort entspannen konnte, alle mit den SUPs fahren und sich selbst beschäftigen durften. In den Workshop-Einheiten lernten die Jugendlichen neben kreativen Aktionen noch traditionelle französische Tänze der Gascogne sowie einen choreografierten Jazz-Tanz, den sie an dem Abschlussabend vortanzten. Auch polnische und deutsche Ideen und Tänze wurden hier mit eingebunden.

Die Zeit, die die Jugendlichen in ihren Familien verbrachten, kam bei allen ebenfalls gut an. Durch die unterschiedlichen Aktivitäten sowie den Treffen in der Freizeit entwickelte sich besonders in der zweiten Woche eine großartige internationale Gruppe, die viel gemeinsam unternommen hat.

Die unterschiedlichen Nationalitäten haben sich wie selbstverständlich gemischt und ein toller Zusammenhalt entstand. Zu Beginn waren gerade viele der jüngeren Teilnehmenden etwas schüchtern. Es fiel ihnen zunächst schwer, aufeinander zuzugehen und miteinander zu sprechen.

Sprachbarrieren überwunden

Nach den ersten Kennenlernspielen und Gruppenaktionen haben sich diese Ängste und Unsicherheiten gelegt und Sprachbarrieren wurden überwunden. Einige hatten sich sogar richtig gut angefreundet und viele Interessen und persönliche Dinge ausgetauscht.

Diejenigen, die besser die fremde Sprache sprechen konnten, haben immer die anderen unterstützt und in die jeweilige Sprache vermittelt. So haben auch alle einzelne Wörter in den unterschiedlichen Sprachen gelernt, die diese normalerweise nicht sprechen können.

Am letzten Tag fand das Abschlussfest mit den Gastfamilien und den offiziellen Vertretern der Stadt und der Städtepartnerschaft statt. Die Teilnehmenden sowie ihre Betreuer und Betreuerinnen hatten hierfür typisches Essen von der jeweiligen Region für das internationale Büfett vorbereitet, verschiedene Tänze wurden präsentiert und die Begegnung insgesamt ausgewertet. Im Anschluss gab es noch eine kleine Disco und die Verabschiedung. Bei diesem Fest sind sich tatsächlich alle noch etwas nähergekommen und zum Abschied am nächsten Tag gab es viele Tränen und das Versprechen, sich im nächsten Jahr in Grünberg oder in Mragowo wieder zu treffen.

Die deutsche Gruppe wurde von zwei Frauen begleitet, da kein männlicher Betreuer mit entsprechenden Kenntnissen gefunden werden konnte. Sowohl bei der französischen als auch bei der polnischen Gruppe gab es männliche Betreuer. Das internationale Betreuerteam ist für alle Jugendlichen zuständig.

Die deutsche Gruppe war ursprünglich ebenfalls zwölf Teilnehmer stark, allerdings konnte ein Mädchen mit iranischen Wurzeln nicht ausreisen.

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Die Teilnehmer des elftägigen »Eurocamps« genossen die gemeinsame Zeit . Foto: privat © privat

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