Ein schöner Ort zum Altwerden

Das neue Seniorenzentrum am Linnpfad in Heuchelheim wurde am Freitag feierlich eröffnet. Die Baukosten liegen bei etwa 20 Millionen Euro.
Heuchelheim . Rund eineinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich konnte am Freitag das Seniorenzentrum Heuchelheim am Linnpfad 33, das sich schräg gegenüber der Gemeindeverwaltung befindet, feierlich eingeweiht werden. Die Abid-Firmengruppe und Onesta-Holding (Limburg) als Betreiber hatten trotz Pandemie und Baustoffmangel den vorgegebenen Zeitraum eingehalten. Auch die kalkulierten Gesamtkosten von etwa 20 Millionen Euro wurden nicht überschritten.
»Es ist für uns alle heute ein sehr freudiger Tag«, sprach Lars Burkhard Steinz (CDU) stellvertretend für sicherlich alle am Projekt beteiligten Personen. Als Bürgermeister war es für ihn die erste Eröffnung eines Seniorenheims. »Heuchelheim ist eine wunderbare Gemeinde, um alt zu werden, da man sowohl über ländlichen Charme, Gemeinschaftswohl als auch eine gute und schnelle Anbindung zur Stadt Gießen verfügt«, hob er hervor. Hierbei pflichtete ihm Jan Zimmerschied, Geschäftsführer von Onesta-Holding, bei. Er merkte an, dass genau aufgrund dieser Eigenschaften damals die Entscheidung auf den Standort Heuchelheim gefallen war. »Mir ist es besonders wichtig, dass sich ein jeder hier wohlfühlt«, sagte Zimmerschied. Für genau diesen Wohlfühlfaktor sorgt im neuen Seniorenzentrum Onesta-Prokuristin Sabine Ammon. Ihr war bei der Gestaltung wichtig, dass die neuen Bewohner »stolz auf ihr neues Zuhause sind und es auch gerne ihren Angehörigen und Besuchern zeigen möchten«. Denn alten Menschen fiele es ohnehin schon schwer genug, ihre Wohnung oder ihr Haus, in dem sie jahrzehntelang gelebt haben, zu verlassen, um in ein neuen Zuhause einzuziehen.
»Optimale Bedingungen«
Die neue Einrichtungsleiterin Marie Küttler lobte die Arbeit der am Gesamtprojekt beteiligten Personen. Sie sei unglaublich stolz, in einem so wunderschön eingerichteten und bis ins Detail geplanten Haus arbeiten zu dürfen. »Die Bewohner sollen mit Stolz ihren Besuchern ihr neues Zuhause zeigen können. Ich denke, hier sind optimale Bedingungen geschaffen worden, so dass sowohl Bewohner, Besucher wie auch die Belegschaft sagen können: Hier fühle ich mich zuhause, hier bin ich gerne«, meinte sie.
Bei der anschließenden Führung durch das Gebäude hatten die geladenen Gäste die Möglichkeit, einen Blick in die Appartements und Gemeinschaftsräume zu werfen. Ein besonderer Hingucker war hier der auf der fünften Etage gelegene »Silber Club« mit großer Dachterrasse, der künftig als Veranstaltungsraum genutzt werden soll. »Wir planen aktuell eine Veranstaltung pro Monat, das kann beispielsweise ein kleines Konzert, eine Weinlesung oder ein Spieleabend sein«, kündigte Ammon an. Zu diesen Veranstaltungen seien auch Gäste von außerhalb herzlich willkommen.
Insgesamt haben auf einer Gesamtfläche von 11 300 Quadratmetern das Pflegeheim und 45 Einheiten zum Betreutem Wohnen Platz. Alle Wohneinheiten verfügen über einen überdachten Balkon oder eine Terrasse. Sie sind 55 bis knapp 120 Quadratmeter groß und alle im Vorfeld bereits verkauft worden. Das zentrale »Haus der Pflege« verfügt in vier Etagen über 81 Pflegeappartements, die zur Einzel- oder Doppelbelegung genutzt werden. Von der Pflegeeinrichtung können diese auf Wunsch möbliert werden oder der Bewohner kann sie nach eigenen Wünschen gestalten.
84 weitere Plätze stehen in der Tagespflege zur Verfügung. Ein ambulanter Pflegedienst im Haus garantiert eine 24-Stunden-Bereitschaft. Insgesamt werden sich etwa 80 Mitarbeiter um die Belange der Bewohner kümmern. Eine Frisch-Küche sorgt jeden Tag für wechselnde Menüs. Im Foyer steht sowohl Bewohnern als auch Gästen das Café »Bella Ciao« zur Verfügung. Ebenfalls im Erdgeschoss bietet ein großer Raum Platz für Feste, Tagungen oder Bewohnerveranstaltungen. Die Gemeinde hat sich festschreiben lassen, diesen Raum auch für gemeindliche Zwecke wie zum Beispiel Parlaments- und Ausschusssitzungen nutzen zu dürfen.