Kinderbetreuung in Heuchelheim wird teurer
Die Heuchelheimer Gemeindevertretung hat beschlossen, dass bis 2026 jedes Jahr zum August die Kindergartengebühren um fünf Prozent steigen sollen.
Heuchelheim (vb). Einstimmig hat die Gemeindevertretung am Dienstagabend beschlossen, dass die Kindergartengebühren in Heuchelheim weiterhin um fünf Prozent pro Jahr steigen werden. Stichtag ist jeweils der 1. August. Die Gebührensatzung umfasst den Zeitraum von 2022 bis 2026.
Die fünfprozentige Erhöhung pro Jahr wird in Heuchelheim seit 2017 praktiziert. Bürgermeister Lars Burkhard Steinz (CDU) betonte, dass 80 Prozent der Kosten aus dem allgemeinen Heuchelheimer Haushalt finanziert würden, nur 20 Prozent von Eltern und dem Land.
In der Vorlage wird auf die stark gestiegenen Personalkosten verwiesen. Mit den nun beschlossenen Erhöhungen soll ein Kostendeckungsgrad von 23.5 Prozent erreicht werden. Weiter steigende Personalkosten und die hohe Inflation sind nicht berücksichtigt.
Steinz machte klar, dass das frühere Ziel, die Betreuungskosten zu je einem Drittel von Kommune, Land und den Eltern tragen zu lassen, nicht realistisch sei. Durch die Förderung des Landes für die über Dreijährigen (Ü3) seien die Eltern schon spürbar entlastet.
Das wirkt sich so aus, dass Eltern, die ihr Ü3-Kind nur bis 13 Uhr betreuen lassen, nichts bezahlen müssen. Die Gemeinde hat eine Gebühr von 188 Euro festgesetzt und bekommt vom Land 143,74 Euro. Den Rest erlässt die Gemeinde den Eltern. Die Summe von 188 Euro wird auch bei den Ü3-Kindern abgezogen, die bis 15 oder 17 Uhr im Kindergarten bleiben.
Benjamin-Sebastian Unverricht (SPD) sprach von einer »schlichten Notwendigkeit«. Die SPD würde gerne die Gebühren nach Einkommen der Eltern staffeln. Geringverdiener oder Hartz-IV-Empfänger könnten beim Landkreis eine Übernahme der Kindergartengebühren beantragen. Aber die Mittelschicht werde immer dünner. Unverricht bat die anderen Fraktionen schon jetzt um Unterstützung, denn Ziel müsse doch sein, dass möglichst viele Kinder die Frühförderung in Anspruch nehmen können.
Zum Thema passte auch die Info des Bürgermeisters, dass der neue Kindergarten »Rappelkiste« voraussichtlich zum neuen Kindergartenjahr in Betrieb genommen werden kann. Der Innenausbau sei weitestgehend abgeschlossen, sodass bereits die Malerarbeiten und die Feininstallation der Haustechnik begonnen haben. Auch die Außenanlage wird bereits gestaltet, berichtete Steinz weiter.