1. Startseite
  2. Kreis Gießen
  3. Hungen

»Einmalige Chance ergreifen«

Erstellt:

Pro Hungen stimmt für den Waldwildnisfonds. Für sie steht fest: Die positiven Argumente wiegen deutlich schwerer als die Nachteile..

Hungen (red). »Eindrucksvoll stehen die hundertjährigen Rotbuchen im Wald der Ortsteile Villingen und Langd. Wenn es nach dem Willen der Bürgerliste Pro Hungen geht, dürfen sie auch noch in 100 Jahren im neu geschaffenen »Buchen-Urwald« gedeihen«, heißt es in ihrer Mitteilung. »Es wäre ein deutschland- und europaweit wohl einzigartiges Wildnisgebiet auf über 1000 Hektar zusammenhängender Fläche, direkt vor der Haustür unserer Enkel und Urenkel.«

Ob die Hungener in drei Generationen noch mit Holz als Energieträger heizen werden, könne derzeit niemand sicher vorhersagen. »Aber dass wir auch in ferner Zukunft noch einen intakten Wald benötigen für den Klimaschutz, die Naherholung und die Biodiversität - davon können wir ganz sicher ausgehen«, so die Bürgerliste. Und genau das sind die Themen, welche bereits in der Gegenwart von den Teilnehmern der Online-Umfrage als persönlich von Bedeutung eingestuft wurden - weit häufiger als die Bedeutung des Stadtwaldholzes für die energetische oder stoffliche Nutzung. Auch hat sich die relative Mehrheit aller Teilnehmer für den Beitritt zum Waldwildnisfonds als eine der drei aufgeführten Antwortmöglichkeiten ausgesprochen.

Setzt man die Antworten der Online-Umfrage mit der Einwohnerzahl je Ortsteil in Relation, wird die Zustimmung zum Beitritt sogar noch deutlicher mit rechnerisch 49,25 Prozent, gefolgt von 33,16 Prozent für die bisherige Bewirtschaftung zur Holzgewinnung sowie 12,99 Prozent für die Teil-Stilllegung zur Generierung von Ökopunkten. Aufgrund der insgesamt geringen Stichprobe, fehlender Überprüfung der Teilnehmer und möglicher Mehrfachteilnahmen, sind die Ergebnisse der Umfrage allerdings nur ein Aspekt der Entscheidungsfindung.

Für Pro Hungen steht fest: Die positiven Argumente wiegen deutlich schwerer als die befürchteten Nachteile durch »fehlenden Holzeinschlag« aus diesem Gebiet, zumal der Großgemeinde Hungen weiterhin über 1000 Hektar Stadtwald zur forstlichen Bewirtschaftung zur Verfügung stehen.

Auch die Entschädigung sei mit rund 4,5 Millionen Euro Fördermitteln als Kompensation für die Abgabe der Holznutzungsrechte mehr als großzügig bemessen, und das, ohne einen einzigen Quadratmeter Eigentum zu verlieren.

Auch interessant