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Eisbaden bei 6 Grad Celsius

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Von: Gerhard Baumung

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Da staunten die Zuschauer nicht schlecht: Baden gehen bei eisigen Temperaturen im Inheidener See. Foto: Baumung © Baumung

Im und am Inheidener See herrschte Hochbetrieb. Die zahlreichen Zuschauer staunten, wie lange es manche abgehärtete Schwimmerinnen und Schwimmer im Wasser aushielten

Hungen (gba). Hochbetrieb herrschte im und am Inheidener See, als das Team von »Sonja’s Strandbar« am Donnerstag zum Eisbaden eingeladen hatte.

Warum so eine Veranstaltung nicht am Wochenende stattfindet, fragten sich manche Gäste. Das aber hatte einen besonderen Grund: Der 19. Januar ist für orthodoxe Christen in Russland, Belarus, der Ukraine und vielen weiteren östeuropäischen Ländern Dreikönigstag und Fest der Taufe Jesu. Das Bad im eisigen Wasser bedeutet für die Gläubigen ein Abwaschen der Sünden.

Wie Thomas Zwerenz vom Strandbar-Team weiter erläutert, kam die Idee zu dieser Veranstaltung über den Kontakt zu aus Osteuropa stammenden Arbeitskollegen zustande.

Drei Saunawagen und einen offenen Fasswagen hatte der mobile Sauna-Mietservice »Jungbrunnen« dicht ans Ufer des Inheidener Sees gestellt. Wie berichtet wurde, sei eine solche Veranstaltung bereits vor der Corona-Pandemie am benachbarten Restaurant Seeblick mit nur einem Saunawagen durchgeführt worden.

Doch nun habe sich die Anzahl der Badegäste, unter denen Osteuropäer und Osteuropäerinnen eindeutige die Mehrheit bildeten, nahezu verdreifacht.

Aber auch sehr viele Einheimische wagten sich bei zwei Grad Lufttemperatur in das sechs Grad »warme« Wasser. Wie man sich bei solchen Temperaturen dazu überwinden kann, erklärt ein Teilnehmer ganz einfach: »Man muss nur ein paar Minuten bei 110 Grad im Saunawagen schwitzen, dann freut man sich auf das kalte Wasser«. Beiläufig erinnerte er daran, dass das Eisbaden am »Epiphanias-Tag« in Sibirien auch bei 30 Grad Minus in Eislöchern stattfinde.

Die zahlreichen Zuschauer staunten, wie lange es manche abgehärtete Schwimmerinnen und Schwimmer im Wasser aushielten. Noch erstaunlicher war, wie lange sie sich mit dampfendem Körper im Freien aufhielten und nur mit Badehose und Handtuch bekleidet am Schaschlik-Stand anstanden.

Die meisten Zuschauer, die an den See gekommen waren, zogen es vor, im beheizten Zelt einen Glühwein, ein Bier vom Fass oder Kaffee und Kuchen zu genießen, anstatt sich animieren zu lassen, sich in die eisigen Fluten zu stürzen.

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