Gute Gründe für eine Ablehnung
Video des Nabu-Horlofftal informiert über Auswirkungen auf die Umwelt.
Hungen (red). Die Stadt Hungen plant ein 22 Hektar großes »Industrie- und Gewerbegebiet Hungen-Süd«. Die Realisierung dieses Projekts wird heute Abend ab 19.30 Uhr Thema im Stadtparlament sein.
In einer Pressemitteilung des Nabu-Horlofftal heißt es dazu: »Das geplante Gewerbegebiet liegt in einem ökologisch sensiblen Bereich mit besten Wetterauer Ackerböden und reicht bis etwa 150 Meter an den Ortsrand von Inheiden heran. Die Gebäude sollen bis zu 15 Meter hoch werden und würden das Landschaftsbild sowie in mittelbarer Nachbarschaft anschließende Lebensraumkomplexe im »EU-Vogelschutzgebiet Wetterau« und dem »EU-FFH-Schutzgebiet Horloffaue« entscheidend verändern«.
Der als Naherholungsgebiet für Menschen und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere nur rund 300 Meter vom Plangebiet entfernt liegende Inheidener/Trais-Horloffer See, würde bei Realisierung des Industrie- und Gewerbegebietes in der geplanten Größe von etwa 22 Hektar (= 220 000 Quadratmeter) zwangsweise eine erhebliche Beeinträchtigung auf verschiedenen Gebieten erfahren. Durch Aktivitäten des Nabu Horlofftal, von Seeanliegern und Ortsbewohnern von Inheiden seien in Teilen der verantwortlichen Hungener Kommunalpolitik bereits Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Größe dieser massiv und großflächig landschaftsverändernden Planung aufgekommen. Manche hielten die auf Grundlage des Beteiligungsverfahrens zur Neuauflage des Regionalplanes Mittelhessen im März 2022 gemachten inhaltlichen und kartografischen Vorschläge zur Verkleinerung und zukünftigen Gebietsabgrenzung für sinnvoll, nachvollziehbar und auch bezüglich der jetzigen Planung für umsetzungswürdig. Das Ziel des Nabu Horlofftal und weiterer engagierter Bürgerinnen und Bürger aus Inheiden und dem Seegebiet Inheiden/Trais-Horloff ist die Reduzierung der Planfläche, da eine Verhinderung der vor einigen Jahren politisch auf den Weg gebrachten Gesamtplanung völlig unrealistisch ist, zumal die Notwendigkeit einer kleinteilig-gewerblichen Erschließung für regionale Betriebsentwicklungen und sinnvolle gewerblich-industrielle Neuansiedlungen von vielen Kritikern nicht in Abrede gestellt wird.
Stephan Kannwischer, Vorstandssprecher, des Nabu-Horlofftal, erklärt in einem Video, warum das geplante Industrie- und Gewerbegebiet ablehnt wird. Das Video ist unter https://youtu.be/sDFdgQlmACU
zu sehen.