Jede Jubilarin bringt einen Kuchen mit

Hungen (red). Groß war die Freude in der Villinger Kirchengemeinde über ein außergewöhnliches Jubiläum: Vor 85 Jahren wurde Else Stein, aufgewachsen in Villingen, in Ruppertsburg konfirmiert.
Da Ruppertsburg lutherisch, Villingen jedoch reformiert war, musste sie gleich zwei Katechismen auswendig lernen. Beruflich war sie über viele Jahrzehnte im Zentrallager von Rewe die Leiterin der Buchhaltung. Von der mechanischen Schreibmaschine bis zum Computer hat sie eine Entwicklung erlebt, die nur wenige Menschen nachvollziehen können. Ganz selbstverständlich kam sie zum Jubiläumsgottesdienst mit dem eigenen Auto und holt in der Regel auch noch andere dazu unterwegs ab. Bis heute macht sie die Buchführung der Weißrusslandhilfe - natürlich am PC mit Excel - und am Jubiläumstag wurden im evangelischen Gemeindehaus über 1000 Euro Spenden für die ukrainische Flüchtlingshilfe in Villingen und Nonnenroth bei ihr abgegeben.
Die Kirchengemeinde verdankt ihr viel, hat sie doch auch eine Gemeindestiftung eröffnet, die ihren Namen trägt.
Ihr 60-jähriges Konfirmationsjubiläum feierten Brigitte Butzin, Monika Falk, Norbert Hessler und Christel Papendorf. Hartmut Lemp, Pfarrer i.R.; erinnerte daran, dass er vor 35 Jahren mit ihnen die silberne Konfirmation gefeiert hat und wie sehr sich in dieser Zeit die Welt gewandelt hat. Der Gottesdienst stand unter dem Predigttext »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe; die Liebe aber ist die Größte unter ihnen«. Wie in Villingen bereits Tradition, bekamen die Jubilare eine Urkunde und eine Rose - gleichsam als Liebeserklärung ihrer Kirchengemeinde.
Zum anschließenden Kaffee im Gemeindehaus hatte jede Jubilarin einen Kuchen gebacken.