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»SchlossAkkord« in Hungen überzeugt auf ganzer Linie

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»TonArt« stellten ihre beeindruckende Bandbreite unter Beweis. Foto: TonArt Hungen © TonArt Hungen

»TonArt«, »Songlines« und »CB Jazz« bieten den Besuchern in Hungen anspruchsvolle Unterhaltung.

Hungen (red). Jazz, Pop, Klassik, dazu moderne geistliche Chormusik: Für seinen ersten »SchlossAkkord« nach der Corona-Zwangspause hatte der Hungener Chor »TonArt« ein vielfältiges, attraktives Programm zusammengestellt. Für die zahlreich erschienenen Zuhörer wurde es ein vergnüglicher Nachmittag und Abend auf hohem musikalischen Niveau - die Gäste von den Licher »Songlines« und dem Lollarer Trio »CB Jazz« hatten daran gebührenden Anteil.

»TonArt« eilt nicht erst seit seiner erfolgreichen Teilnahme am Deutschen Chorfest in Leipzig der Ruf anspruchsvoller und klanglich geschlossener Chormusik voraus. Im ersten Part erklangen im Schlosshof Stücke aus Romantik und Moderne, allesamt zum Thema »Wasser«, wie Mendelssohns »Auf dem See« oder »The Shower« und »As Torrents in Summer« vom britischen Romantiker Edward Elgar. Hier beeindruckte »TonArt« mit reifem, harmonisch ausgewogenem Chorklang. Dass sie auch anders, überraschend und humorvoll können, zeigten die »Ton-Artisten«, wie sie sich manchmal nennen, mit einer ausgefallenen Version des »Drunken Sailor« und vor allem mit »Tres Cantos Nativos«, einem südamerikanischen Klanggebilde mit Urwaldakustik und Rhythmik in knärzender Stimmlage - großer Beifall war der Lohn.

Die »Songlines« bogen danach auf die swingende Popspur ab. Abba und Michael Jackson, Populäres und weniger Bekanntes erwärmten die Zuhörer. Die Songlines ließen den Funken mit ihrer Singfreude, mit mitreißend intonierten Harmonien und tollen Solo-Passagen schnell überspringen.

Ebenso »CB Jazz«, als Gäste bei »TonArt« schon alte Bekannte. Präzise und gefühlvoll vorgetragene Jazz-Klassiker erfüllten den Schlosshof. Schlagzeug, Piano und Kontrabass erzeugten mitreißende Klangteppiche, die den Zuhörern immer wieder in die Beine gingen. Insgesamt brachte der Beitrag von »CB Jazz« eine gehörige Portion Lockerheit in den Abend.

Sehr viel feierlicher wurde es dann mit dem zweiten Part von »TonArt«. Vier geistliche Stücke - mit dreien davon hatte der Chor auch in Leipzig gepunktet - erklangen in der Chorkapelle der nahen Kirche - aus Platzmangel zweimal vor je der Hälfte des Publikums. In der exzellenten Akustik der Kapelle konnte der Chor sein ganzes Können unter Beweis stellen. Anspruchsvolle Stücke wurden geboten: »Sanctus« und »Gloria« in zeitgenössischer Fassung skandinavischer Komponisten, sowie das ebenfalls skandinavische »Northern Lights«, eine lateinisch-musikalische Ausmalung der Nordlichter-Erscheinung, in Intonation und Dynamik gefühlvoll zelebriert. Schließlich »A Blessing«, ein Segenswunsch des Amerikaners Jim Clements.

Zurück im Schlosshof erklang ein abendliches Finale mit »Evening Rise« und »Guten Abend, gut’ Nacht« in der Arrangement-Fassung des TonArt-Chorleiters Jochen Stankewitz. Zur abschließenden Zugabe »An Irish Blessing« holte Stankewitz die Songlines noch einmal mit auf die Bühne, und CB Jazz improvisierte dazu Grundakustik - eindrucksvoller gemeinsamer Abschluss eines gelungenen Dreifach-Konzerts.

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