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Wahres Fest der Sinne

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Diese drei Schätzchen waren schon bei der Oldtimerausfahrt 2018 mit dabei. Foto: Schäfer © Schäfer

Die 31. Auflage der ADAC-Oldtimerfahrt startet am Pfingstsonntag am Vereinsheim des MSC-Horlofftal. 150 Kilometer werden gefahren.

Hungen (rrs). Am Pfingstsonntag, den 5. Juni, tuckern die Oldtimer wieder durch Oberhessen. Mit der 31. Auflage der beliebten und im weiten Umkreis bekannten ADAC-Oldtimerfahrt des MSC-Horlofftal winkt für Autobegeisterte und Fans alter Vehikel ein wahres Fest der Sinne. Los geht es frühmorgens um 7.30 Uhr am MSC-Vereinsheim, wo GTÜ-Prüfingenieur Bernd Albert mit seinem Team den technischen Zustand aller Fahrzeuge überprüft und Liebhaber schon mal einen ersten Blick auf die Kostbarkeiten riskieren können. Ernst wird es ab 9.30 Uhr, wenn Bürgermeister Rainer Wengorsch zusammen mit dem MSC-Vorsitzenden Bernhard Jäger in Hungen Am Zwenger die Fahrzeuge im Minutentakt auf die rund 150 Kilometer lange Strecke schickt. Hier können die Besucher alte VW Käfer, Opel Kadett, NSU Prinz oder einen der legendären Mantas bestaunen, aber auch rare Kostbarkeiten wie einen Borgward Hansa von 1936, einen Austin von 1935 oder einen Ford Mustang von 1966 bewundern. So alt und sie fahren noch, manche schaffen sogar locker 100 km/h, was man ihnen auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde.

Dann machen sich die chromglänzenden und liebevoll gepflegten Schätzchen bis Baujahr 1992 auf die in zwei Schleifen aufgeteilte Strecke, einmal von Hungen nach Westen und anschließend in Richtung Norden. Die Tour führt von Hoinge über Villa Lindum und Lunrode nach Gruninberc und von dort zurück nach Hoinge, mit Mittagspause in Lunrode. Für nicht so geschichtsbewanderte Zeitgenossen: Hoinge heute Hungen, Villa Lindum heute Linden, Lunrode heute Nonnenroth und Gruninberc heute Grünberg. Alle Fahrer sind ausgerüstet mit einem Bordbuch und Kartenmaterial, welches es allerdings in sich hat. Es handelt sich nämlich um historische Karten, die circa 100 Jahre auf dem Buckel haben. Auch die Ortsnamen sind natürlich historisch und haben mit den heutigen Namen wenig gemein. Wo ehedem Wiesen, Äcker, Wälder waren, ist nun alles zugebaut, Straßen verlaufen anders oder haben gar neue Namen - auf jeden Fall nicht so einfach wie gedacht. Rätseln, Fantasie und das Wissen, wie es früher einmal war, sind hier gefragt. Anhand dieser Beschreibungen ist der Weg zu den Durchfahrtskontrollen zu finden, sonst droht Punkteabzug. Das Vertrackte, ohne die richtige Deutung der Karten haben die Fahrer keinerlei Chance, die gut versteckt liegenden Kontrollpunkte überhaupt ausfindig zu machen und anzufahren. Und dort warten dann auf die meist hoch motivierten Teilnehmer einige verzwickte Sonderprüfungen. So zum Beispiel von einem Strich 20 Meter bis zum nächsten zu fahren, wobei die Reifen am Ende genau auf dem Strich stehen sollten, was man als Fahrer, da es außer Sichtweite liegt, nur abschätzen kann. Jeder Zentimeter Abweichung wird mit einem Strafpunkt geahndet und schmälert später das Gesamtergebnis. Ist die Aufgabe bewältigt, winkt einer der rund zehn zu ergatternden Stempel fürs Bordbuch und weiter geht’s zur nächsten Quest. Wie bei jeder Oldtimer-Rallye wird es natürlich auch eine Wanderer- sowie eine sporttouristische Wertung geben. Da der neue Vorstand zusammen mit der »alt gedienten« Unterstützung die Anforderungen zusammengestellt hat, wird es sicher nicht einfach werden. Knobeln ist angesagt, um es dann in der Bordkarte vermerken zu lassen. Übrigens basiert die Tour in keiner Phase auf Geschwindigkeit oder gar fest einzuhaltenden Zeitlimits, vielmehr stehen Köpfchen, Ideen und interessante Rätsel im Mittelpunkt, sorgen für Spannung, Abwechslung und hoffentlich auch Erfolgserlebnisse.

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