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Botschafterin für kommunale Entwicklungspolitik

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Kreis Gießen (red). Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat Landrätin Anita Schneider als Botschafterin für kommunale Entwicklungspolitik berufen. Schneider gehört damit zu einem 30-köpfigen, ehrenamtlich tätigen Gremium auf Bundesebene. Die Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands sind aktive oder ehemalige Amtsträgerinnen und Amtsträger und verfügen über vielfältige Erfahrungen in Entwicklungshilfe- und Nachhaltigkeitsprojekten ihrer Kommunen und Kreise.

Der Bund möchte diese nutzen, um weiteren Kommunen Impulse für eigene Aktivitäten zu vermitteln. Das Gremium unterstützt und berät zugleich Bundesministerin Svenja Schulze. Koordiniert wird es von der »Servicestelle Kommunen in der Einen Welt«, die im Auftrag des Bundes Kommunen fördert und berät.

»Der Austausch ist ein Gewinn: Er ermöglicht viele neue Erkenntnisse, Ideen und ein Kennenlernen«, sagt Schneider. Gerade das Verständnis für unterschiedliche lokale Gegebenheiten sei eine große Hilfe bei der Organisation von Unterstützungsprojekten, die durch das Entwicklungsministerium gefördert werden. »Wenn sich Kommunen aus Deutschland und aus Entwicklungsländern auf Augenhöhe begegnen, können beide Seiten partnerschaftlich von Erfahrungen profitieren. Dazu gibt es enorm viele Ansätze.«

Der Landkreis Gießen unterhält seit 2019 eine Klima- und Nachhaltigkeitspartnerschaft mit Mubende in Uganda. Hier geht es nicht nur um Abfallvermeidung und Recycling - aus der Zusammenarbeit sind mittlerweile auch weitere Projekte im sozialen Bereich entstanden. Kommunale Aktivitäten im Sinne globaler Gerechtigkeit gehen allerdings weiter, wie Schneider erklärt: »Sie beschränken sich nicht auf Hilfestellungen für Kommunen in Partnerländern. Auch das kommunale Handeln vor Ort hat Auswirkungen: Viele Beschlüsse und Investitionen berühren nachfolgende Generationen und Ressourcen - nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Teilen der Welt. Dies sollte berücksichtigt und als Maßstab unseres Handels mitgedacht werden.«

Der Landkreis Gießen beschafft zum Beispiel seit einigen Jahren nur Fairtrade-Produkte für die Bewirtung in Gremiensitzungen und anderen Bereichen. Nun strebt er die Anerkennung als Fairtrade-Kommune an. Er hat auch Erfahrungen als Klimaschutzmasterplankommune gesammelt und verfolgt nun mit der Teilnahme am Projekt »Global Nachhaltige Kommune Hessen« das Ziel einer nachhaltigen Kommunalentwicklung im Sinn der Agenda 2030 - und damit den 17 Nachhaltigkeitszielen, die sich die Weltgemeinschaft gesetzt hat.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.bmz.de/de/mitmachen/kommunen-16446.

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