Die Busecker Bürgerenergiegenossenschaft "Sonnenland" besteht seit zehn Jahren. Neue Solarparks und Dachanlagen sind erfolgreich am Netz.
Von swa
Der Solarpark in Oppenrod liegt direkt neben der Autobahn. Foto: Sonnenland
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BUSECK - Im vergangenen Jahr sollte das zehnjährige Bestehen der Bürgerenergiegenossenschaft "Sonnenland" gefeiert werden. Daraus wurde nichts, weil ein Virus die Welt verändert hat. Obwohl sich der Betrieb von Fotovoltaik diesbezüglich nicht zwingend als ein Problembereich für die "Sonnenland eG" aufzudrängen scheint, war die Arbeit des Vorstands dennoch stark betroffen. So führte die Nichterreichbarkeit der Ansprechpartner zu Verzögerungen bei der Entwicklung und Durchführung neuer Projekte. Trotzdem konnten, wenn auch später als erhofft, die neuen Solarparks in Oppenrod und in Alten-Buseck sowie drei neue Dachanlagen in Staufenberg (Feuerwehrgerätehaus, Bauhof und Kita Jahnstraße) erfolgreich ans Netz gebracht werden. Die Gremienarbeit in Aufsichtsrat und Vorstand funktionierte gut; wo nötig, wurden Videokonferenzen abgehalten.
Ein großes Problem indes war die Organisation der mehrfach verschobenen Generalversammlung. Umso erfreulicher ist es, dass diese im Dezember - online durchgeführt - 205 Teilnehmer und damit doppelt so viele erreichte, wie es in den Vorjahren bei Präsenzveranstaltungen der Fall war.
Positive Zahlen
Positiv gestalteten sich auch die Zahlen, die der Vorstand präsentieren konnte. Bezogen sind diese auf das Berichtsjahr 2019. Aufgrund der beiden neuen Solarparks in Oppenrod und Alten-Buseck erhöhte sich die Bilanzsumme von 2,845 Millionen im Jahr 2018 auf 3,269 Millionen per Jahresende 2019. Der Jahresüberschuss betrug 48 642 Euro (2018 waren es 40 157 Euro). Neue Projekte bedeutet neue Mitglieder: Von 539 am Jahresende 2019 ist hier eine Steigerung auf 623 Mitglieder zum 31. Oktober 2020 zu verzeichnen. Wie schon bei früheren Projekten war das Interesse an einer Beteiligung groß und die Ausschreibungen für die Anlagen stark überzeichnet.
FAKTEN
. Im Bestand der "Sonnenland eG" befinden sich 47 Dachanlagen, zwei eigene Solarparks und die Beteiligung an weiteren vier. Zusammen mit den unter ihrer Geschäftsführung stehenden Solarparkgesellschaften verwaltet die "Sonnenland eG" inzwischen ein Gesamtvermögen mit einer Bilanzsumme von rund zwölf Millionen Euro. Mit allen Zins- und Steuerzahlungen entsteht daraus eine regionale Wertschöpfung von etwa einer Million Euro pro Jahr. "Geld, das in der Region für die Region aus erneuerbaren Energiequellen erwirtschaftet wurde", betont Borgmann. (swa)
Per Online-Abstimmung wurde der Vorschlag des Vorstands auf eine sechsprozentige Dividendenausschüttung angenommen. Mit großer Mehrheit wählten die Mitglieder Hans-Jürgen Achtner (Wiederwahl) und Rechtsanwalt Stephan Engel in den Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsrat erteilte dem seit der Gründung aktiven Vorstandsteam mit Uwe Kühn, Franz Borgmann und Dr. Thomas Buchkamp das Mandat, für weitere fünf Jahre die Geschicke der "Sonnenland eG" zu lenken und zu gestalten.
Der bisherige Vorstandsvorsitzende Uwe Kühn hat nach gut zehn Jahren als ältestes Mitglied im Vorstand den Vorsitz zum Jahresende 2020 an Franz Borgmann abgegeben.
"Wir blicken auf erfolgreiche zehn Jahre ,Sonnenland' zurück, in denen wir unsere Energie in den Aufbau und Betrieb von kleinen bis großen Fotovoltaik-Anlagen gesteckt haben. 2021 werden wir mit diesen Anlagen die Energiemenge produzieren, die etwa 7000 Menschen privat benötigen. Nehmen wir die kompletten Strommengen der Solarparks hinzu, an denen ,Sonnenland' beteiligt ist und geschäftsführend verantwortet, reden wir in Summe von über 13 000 Menschen. Also ein kleines ,Sonnenland'-Städtchen, das sich mit Fotovoltaik versorgen lässt." Diese Zeilen schrieb der neue Vorstandsvorsitzende Franz Borgmann an die Mitglieder.