Wie aus alten Büchern eine Vase entstehen kann, haben diese Mädchen erfolgreich ausprobiert. Foto: Schwarz
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BUSECK - (lsm). Eine Gruppe von Schülern gibt Lehrern Anweisungen zu deren Körperhaltung, andere fallen durch unzählige Reflektoren an der Kleidung auf und wieder andere befördern mit geschäftiger Miene Bastelutensilien von einem Raum in den nächsten. Irgendetwas ist anders an der Gesamtschule Busecker Tal. Genau genommen befindet sich der gesamte siebte Jahrgang im Ausnahmezustand, denn die zur Tradition gewordene Kunstprojektwoche ist in vollem Gange. Ziel soll es sein, sowohl die Kreativität und die Fantasie als auch das freie Denken und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu fördern.
Im Vorfeld hatten die 140 Schüler die Möglichkeit, einen von elf Workshops auszuwählen. Dass diese freie Wahl das Arbeitsklima positiv beeinflusst, ist deutlich zu spüren. Ein geschäftiges Treiben erfüllt den gesamten Bereich der Kunsträume: Hier werden Steine bearbeitet, dort Wände bemalt und an anderer Stelle Trickfilme produziert oder Fotos geschossen. Die Begeisterung der Schüler ist in diesem ganzen Trubel nicht zu übersehen.
Doch am Ende des Ganges, hinter verschlossener Tür und in ruhiger, konzentrierter und freundlicher Atmosphäre, arbeitet eine Gruppe von Schülern, denen die ganze Aufregung nichts anzuhaben scheint. „Aus alt mach neu“ steht an der Tür. Dahinter warten alte Stoffreste, Fahrradschläuche, Geschirr und Bücher auf eine neue und schönere Funktion. Taschen aus leeren Chipstüten, Vasen aus alten Büchern und Ohrringe aus gebrauchten Fahrradschläuchen – die Möglichkeiten dieses Projekts sind fast so unbegrenzt wie die Ideen der Schüler.
Mit Nähmaschinen, Scheren, Klebern und jeder Menge Motivation arbeiten die Schüler an ausgefallenen Dekorationsartikeln, Schmuck oder nützlichen Haushaltsgegenständen. Nach ersten Anregungen hätten sich die Ideen der Jugendlichen von ganz alleine weiterentwickelt, berichtete Sabine Stein, die das Projekt gemeinsam mit Betina Hess leitet. Nachdem man in den vergangenen Jahren Nähkurse angeboten habe, wagten beide nun den Schritt zu diesem Projekt. „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man nicht immer alles wegwerfen muss“, erklärte Hess. Außerdem könne man den Schülern so zeigen, dass man nicht unbedingt Markenprodukte brauche, ergänzte Stein.
Heute Vorstellung
Obwohl die abschließende Befragung der Jugendlichen noch aussteht, deutet sich schon jetzt an, dass es dieses Projekt auch in Zukunft wieder geben wird. Schülerin Eileen Porada unterstützte diese positive Einschätzung und gab zudem an, dass es ihr Spaß mache, Dinge neu zu erfinden. Auch Emilia Perri ist mit Freude bei der Sache. Wie selbstverständlich kündigten beide an, auch in ihrer Freizeit weiterbasteln und die neuen Ideen in die Tat umsetzen zu wollen. Am heutigen Freitag werden die Schüler aus allen Projekten ihre Ergebnisse ab 18 Uhr in der Aula vorstellen.