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»Das Land muss endlich liefern«

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Kreis Gießen (red). »Das Land muss endlich liefern. Das Lumdatal braucht Züge!« Dazu stehen die Landtagsabgeordneten der SPD, Dr. Melanie Haubrich und Maximilian Ziegler.

Wie ist der Stand zur Reaktivierung der Lumdatalbahn und was braucht es für ein modernes Mobilitätsangebot im Lumdatal? Diese und weitere Fragen diskutierten kürzlich der Verein Lumdatalbahn mit Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion, Landrätin Anita Schneider und den beiden Landtagskandidaten Dr. Melanie Haubrich (Wahlkreis Gießener Land) und Maximilian Ziegler (Vogelsberg, Rabenau und Laubach).

Für Haubrich liegt der Ball nun beim Land Hessen und dem Bundesverkehrsministerium, heißt es in einer SPD-Pressemitteilung. »Der Landkreis unterstütze weiterhin die Reaktivierung, habe aber im Moment keine Aufgabe zu erledigen«, so Landrätin Schneider. Eine Nutzen-Kosten-Analyse liege vor, zudem habe das Land Hessen sowie die Nahverkehrsbetreiber RMV und ZOV ein Gespräch mit dem Bundesverkehrsministerium geführt und noch eine Betrachtung zur ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Teilraums Nord den Unterlagen an das Bundesverkehrsministerium beigefügt. Ebenso gebe es eine Zusage des RMV und Landkreis Gießen, den Betrieb der Lumdatalbahn in Partnerschaft zu finanzieren. Neue Hoffnung für die Reaktivierung der Bahn gebe es nun auch durch die Instandsetzung des Güterverkehrs. Dieser werde durch das Land mit 1,2 Millionen Euro und 80 000 Euro von Stadt Staufenberg und Landkreis Gießen mitfinanziert. »Sollte der Bund sich nicht an der Reaktivierung beteiligen« (Gründe liegen hierfür noch keine vor), so Haubrich, »dann richte sich die Frage nach der Finanzierung der Reaktivierung an das Land Hessen.«

Der Kämpfer für die Lumdatalbahn, Manfred Lotz, kritisiert das Auf und Ab an Versprechungen, die vonseiten des Landes seit Jahren gemacht würden. »›In dieser Periode kommt es‹ wurde uns vor vier Jahren versprochen«, ergänzt Klaus Zecher vom Fahrgastverband pro Bahn. Lotz und Zecher kritisieren die fehlende Abstimmung zwischen Stadt und Kreis, Bus und Bahn und appellieren an die politischen Akteure, sich zusammenzusetzen.

Auch für Haubrich braucht »es eine deutlich bessere Zusammenarbeit von Bund, Land, Kommunen und Verkehrsverbünden«. Das Deutschland-Ticket könne dazu ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein, aber dafür brauche es auch ein gutes Angebot vor Ort. Für die Mitglieder des Vereins ist die Reaktivierung im Besonderen eine Chance, dass Lumdatal zum Wohnen und Arbeiten attraktiver zu machen. »Die Lumdatalbahn wird das Tal wiederbeleben«, so Lotz. Für die beiden Landtagskandidaten Haubrich und Ziegler muss das Ganze auch über die Reaktivierung hinausgedacht werden. Mit der Reaktivierung müsste auch die Frage beantwortet werden, wie gestaltet sich attraktive Mobilität für die nicht direkt an die Lumdatalbahn angrenzenden Gemeinden aus? Die Erreichbarkeit der Bahn aus den benachbarten Dörfern müsse gewährleistet sein.

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