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Der Neue heißt Jan-Erik Dort

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Von: Debra Wisker

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Da war das Ergebnis klar: Jan-Erik Dort und seine Ehefrau Martina strahlen. Foto: Wisker © Wisker

Unabhängiger gewinnt die Stichwahl mit 51, 26 Prozent gegen SPD-Kandidatin Bianka de Waal-Schneider (48,74). .

Lollar Jan-Erik Dort ist neuer Bürgermeister von Lollar. Der Unabhängige setzte sich in der Stichwahl mit 51,26 Prozent der Stimmen gegen Bianka de Waal-Schneider (48,74 Prozent), die Kandidatin von SPD und Grünen, durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,96 Prozent.

Es war spannend, auf der großen Leinwand im Foyer des Rathauses und auch auf dem Smartphone verfolgten die Kandidaten, ihre Familienangehörigen sowie Vertreter der Kommunalpolitik die Ergebnisse. Dort und de Waal-Schneider waren in der Stichwahl, nachdem die Kandidatin der CDU, Selda Demirel-Kocar, ausgeschieden war. Um 18 Uhr hatten die Wahllokale geschlossen, gegen 18.15 Uhr lag bereits das erste Ergebnis vor. In Ruttershausen hatte sich Dort deutlich vor de Waal-Schneider gesetzt, Hier räumte er 57,26 Prozent der Stimmen ab, auf de Waal-Schneider entfielen 42,74 Prozent.

Kurz darauf schien sich das Blatt zu wenden: In Salzböden ergatterte die SPD-Kandidatin 54,04 Prozent, während Dort 45,95 Prozent der Stimmen bekam. Doch dieser Trend dauerte nur kurz an.

Als die Ergebnisse von Lollar-Nord herein kamen, hatte Dort mit stolzen 62,29 Prozent die Nase vorn, de Waal-Schneider erhielt hier 37,71 Prozent. Nicht ganz so viele Stimmen erhielt der Unabhängige im Wahlbezirk Lollar-Südwest, konnte sich aber dennoch mit 52,92 Prozent vor seine Gegenkandidatin (47,08 Prozent) setzen.

Gegen 18.42 Uhr standen die Ergebnisse der Briefwahl in den Stadtteilen fest. Hier wiederum verbuchte Bianka de Waal-Schneider (51,51 Prozent) einen Erfolg für sich, auf Dort entfielen 48,49 Prozent. Die Briefwahl in der Kernstadt bescherte dem 39-jährigen Dort 50,79 Prozent und der 55-jährigen Gegenkandidatin 49,21 Prozent. Zwischenzeitlich lagen auch die Ergebnisse aus dem Bezirk Lollar-Mitte vor: 53,26 Prozent für de Waal-Schneider, 46,74 Prozent für Dort. Einzig Odenhausen stand nun noch aus. Die Ergebnisse kamen schließlich auch zeitnah. Hier hatte Jan-Erik Dort 56,40 Prozent der Wählerstimmen eingefahren, für Bianka de Waal-Schneider votierten 43,60 Prozent.

Damit stand um kurz vor 19 Uhr das Gesamtergebnis fest. Lollars Geschicke werden in den kommenden sechs Jahren von Jan-Erik Dort geführt.

Lollar (voh). Lollar hat mit dem Unabhängigen, Jan-Erik Dort, einen neuen Bürgermeister gewählt. Das sagen die Fraktionsvorsitzenden zu diesem Bürgervotum: Norman Speier (SPD): »Ein für uns bedauerliches Ergebnis. Wir haben es zu akzeptieren.« Der unabhängige Kandidat wolle ja frischen Wind in das Rathaus bringen. Das sei an für sich nichts Schlechtes. Ihm fehle aber die Verwaltungserfahrung. Speier: »Er muss sich jetzt schnell einarbeiten«. Als Mehrheitsfraktion, die SPD und Grüne bildeten, erwartet Speier, dass Dort »auf uns zu kommt«.

Dr. Jens-Christian Kraft (CDU): »Wir haben vor der Stichwahl eine Empfehlung für Herrn Dort abgegeben«. Trotzdem sei es nicht zwingend gewesen, dass die Kandidatin der SPD, Bianka de Waal-Schneider, ihren Vorsprung aus der ersten Wahlrunde von 17 Prozent verlieren würde. Auf der Suche nach einem plausiblen Grund macht Kraft einen Vorschlag: »Es ist offenbar für die Wähler keine attraktive Vorstellung gewesen, dass die SPD weiter durchregiert«.

Heidi Alt (Grüne): »Ich verberge meine tiefe Enttäuschung nicht«. Anscheinend sei es nicht gelungen, in der Bevölkerung zu vermitteln, dass »Lollar jemand mit Verwaltungserfahrung braucht«. Alt weiter: »Ich hoffe, Herr Dort hat einen guten Berater. Wir wünschen ihm jedenfalls alles Gute«.

Cornelia Maykemper (FPD): »Wir haben keine Wahlempfehlung abgegeben«. Überrascht sei sie vom Ausgang schon. Als Frau hätte sie selbst gerne mal eine Bürgermeisterin im Rathaus gesehen. Maykemper: »Jan-Erik Dort ist die Altersgruppe meines Sohnes«. Seine Ehefrau habe eine integrative Persönlichkeit. Deshalb könne sie ihren Mann auch gut unterstützen.

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