Erster Fall von Affenpocken im Landkreis Gießen
Ein 39-jähriger Mann ist an Affenpocken erkrankt. Da der Landkreis nur über geringe Mengen an Impfstoff verfügt, gibt es diesen nur für Kontaktpersonen von Infizierten.
Kreis Gießen (red). Im Landkreis Gießen ist ein erster Fall von Affenpocken gemeldet worden, dies teilt das Gesundheitsamt mit. Infiziert ist ein 39-jähriger Mann aus einer Kreisgemeinde. Er ist symptomatisch erkrankt, befindet sich in ärztlicher Behandlung und wird engmaschig vom Gesundheitsamt betreut. Die Infektion des Mannes wurde durch einen Laborbefund nachgewiesen. Bereits zuvor hatte das Gesundheitsamt die 21-tägige Quarantäne angeordnet. Der Mann infizierte sich offenbar bei einer Person aus einem anderen Bundesland. Nach derzeitigem Kenntnisstand gab es danach keine weiteren Kontakte, die ein Infektionsrisiko für andere Personen bedeuten.
Das Gesundheitsamt des Landkreises verfügt über geringe Mengen an Impfstoff gegen die Affenpocken, den das Land verteilt hat. Das Vakzin wird aktuell nur für Impfungen bestätigter Kontaktpersonen von Infizierten aufbewahrt. Eine solche Postexpositionsimpfung kann helfen, dass rasch Antikörper gegen den Erreger aufgebaut werden und die Krankheit nicht oder nicht stark ausbricht.
Dabei spielt Zeit eine wichtige Rolle, wie Dr. Sophie Ruhrmann vom ärztlichen Impfleitungsteam des Gesundheitsamtes erklärt: »Wer innerhalb von vier Tagen nach einer Ansteckung geimpft wird, hat gute Chancen, dass die Erkrankung gar nicht erst ausbricht. Wer später, aber in einem Zeitraum bis zu 14 Tagen geimpft wird, hat immerhin die Aussicht, weniger schwer zu erkranken. Vor allem heftige Schmerzen im Bereich der Hautveränderungen können eine Affenpockeninfektion sehr unangenehm machen.«
In Deutschland sind mittlerweile mehr als1800 Infektionen nachgewiesen worden, davon in Hessen über 70.