Ernst Schmid hört als Vorsitzender des Fernwalder Seniorenbeirats auf
Schmid gibt den Posten aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Jahres ab. Nun leitete er letztmals eine Sitzung des Beirats und blickte dabei auf die vergangenen Jahre zurück.
Von ebp
Seit 2006 ist Ernst Schmid (vorne links) Vorsitzender des Fernwalder Seniorenbeirats. Zum Ende des Jahres gibt er sein Amt ab. Foto: Pfeiffer
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FERNWALD - Vier Vorsitzende hatte der Fernwalder Seniorenbeirat seit seiner Gründung 1992. Die vergangenen 13 Jahre stand der Steinbacher Ernst Schmid an der Spitze des Gremiums. Nun steht eine Veränderung an: Schmid gibt den Posten aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Jahres ab. Am gestrigen Montag leitete er letztmals eine Sitzung des Beirats und blickte dabei auch auf die vergangenen Jahre zurück.
Sein Engagement in der Fernwalder Seniorenarbeit begann 2005, als er gemeinsam mit Inge Krämer die Organisation des Steinbacher Seniorentreffs von Ernst Damm übernahm. Damals war Schmid 62 Jahre alt - quasi noch ein junger Hüpfer. "In dem Alter wäre ich selbst nicht zu Seniorentreffen gegangen", erinnert sich Schmid und lacht. Trotzdem wirbt er dafür, dass Senioren bereits früh in Treff und Beirat mitarbeiten: "Nur so kann es funktionieren, dass die Jüngeren die Älteren mitnehmen. Wenn die Jahrgänge in sich geschlossen bleiben, reduzieren sie sich automatisch."
Die Zielgruppe von Seniorenbeirat und -treffs seien die über 70-Jährigen, "eher Richtung 80": Menschen, die oft nicht mehr aktiv in den Vereinen engagiert sind und die Einladungen zu Vorträgen, Ausflügen oder dem gemeinsamen Kaffeetrinken gerne annehmen. "Danach gibt es regelmäßig ein Dankeschön. In welchem Verein hat man so etwas denn?", fragt Schmid, der seit 40 Jahren im Kleintierzuchtverein aktiv ist, und schmunzelt.
Dass es nicht so einfach ist, Nachwuchs für den Seniorenbeirat zu finden, wurde auch in der gestrigen Sitzung deutlich. Von neun Plätzen sind derzeit nur sechs besetzt, aus Annerod hat sich trotz intensiver Suche niemand gefunden. Bereits ab 60 Jahren können Fernwalder im Beirat mitarbeiten. Doch gerade Jüngere würden sich oft noch "zu jung" fühlen für das Engagement, hat Bürgermeister Stefan Bechthold festgestellt, nachdem er selbst geeignete Kandidaten auf die Möglichkeit des Engagements in der Seniorenarbeit hingewiesen hatte.
Der Rathauschef dankte Schmid für dessen langjährigen Einsatz: "Sie waren immer besonnen und wenn nötig auch fordernd. Wir sind stets gut miteinander ausgekommen." Und auch wenn er mal nicht an den Beiratssitzungen teilnehmen konnte: "Ein Stück Kuchen stand danach immer auf meinem Schreibtisch." Bechthold sprach die Hoffnung aus, auch weiterhin mit dem scheidenden Vorsitzenden zusammenarbeiten zu können.
Auch Schmid lobte die Zusammenarbeit mit Bechthold und dessen Vorgänger Matthias Klose: "Probleme konnten jederzeit angesprochen und Lösungen gefunden werden." Die finanzielle Unterstützung der Seniorenarbeit in Fernwald durch die Gemeinde sei zudem "beispielhaft im Kreis".
Über die Nachfolge für den langjährigen Vorsitzenden wird das Gremium zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Einen Ratschlag hat Schmid für den Vorsitzenden Nummer 5 bereits parat: "Man darf sich nicht einigeln." Die Verbindung zu den Seniorenvertretungen auf Kreis- und Landesebene sei wichtig, um Dinge mitzubekommen.
Niemanden überreden
Damit die Arbeit im Seniorenbeirat und den Treffs funktioniere, sei es wichtig, gute Leute in den Ortsteilen zu haben. "Dann haben Sie auch Zulauf." In der Vergangenheit habe es mit Neuzugängen im Beirat aber nicht immer gut geklappt, so Schmid mit Blick auf einige Mitglieder, die sich nur wenige Monate lang engagiert hatten. Jemanden zur Mitarbeit im Beirat zu überreden, löse die Nachwuchsprobleme allerdings nicht: "Alles, was man macht, muss man gerne machen. Schlechte Lösungen bringen überhaupt nichts."