Bürgermeister Frank Ide (4.v.l.) mit den weiteren Testfahrern auf dem neuen Radweg von Grünberg nach Göbelnrod.
(Foto: Emanuel Zylla)
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GRÜNBERG - (zy). Fünf Monate sollten die Arbeiten am neuen, aber vor allem gesonderten Radweg zwischen Göbelnrod und Grünberg laut dem beauftragten Ingenieurbüro Ohlsen dauern. Der Plan, der vom Bauunternehmen Heinrich Lauber umgesetzt wurde, ging am Ende auf und nun können sich Radfahrer über eine sicherere Alternative zur Kreisstraße 51 (K 51) freuen. Am Mittwoch wurde der Radweg R 7 schließlich freigegeben.
Dafür standen Bürgermeister Frank Ide, die Tourismusbeauftragte Johanna Buckle, vom städtischen Bauamt Leiterin Bärbel Lotz und Oliver Kawurek, sowie Magistratsmitglied Otto Klockemann und der Göbelnröder Ortsvorsteher Jens Müll mit ihren Drahteseln bereit für eine erste Testfahrt. Auch Otfried Heineck, Chef vom Ingenieurbüro Ohlsen, zeigte sich sportlich und schloss sich den Testern mit seinem Rad an.
„Noch vor meiner Zeit als Bürgermeister wurde über diesen Radweg gesprochen“, blickte Frank Ide zurück, der seit September 2009 im Amt ist. „Bereits vor über 30 Jahren gab es sogar eine Fahrraddemo in Grünberg, um beim damaligen Bürgermeister Damaschke Gehör zu finden, mehr für Radfahrer zu unternehmen“, ergänzte Otto Klockemann. Doch auch lange Zeit später konnte man sich ganz konkret über einen Radweg nach Göbelnrod in der Stadtverordnetenversammlung nicht einig werden. Soll er entlang der K 51 entstehen oder doch – wie nun geschehen – an den Bahnschienen entlang? Ist er überhaupt notwendig? Die Diskussionen nahmen hier kein Ende. „Vor einigen Jahren wurde das Projekt dann nochmal verschoben, weil noch immer der ein oder andere es nicht als notwendig empfand“, so Rathauschef Ide am Bahnübergang in der Londorfer Straße der Kernstadt, wo der Radweg Richtung Göbelnrod beginnt. Wer den vorherigen Weg kennt, der wisse, dass alleine aus Gründen der Sicherheit für Eltern mit ihren Kindern ein neuer Weg überfällig war. Hier ist Ide noch immer fest überzeugt.
80 Prozent Förderung
Eine große Mehrheit der Stadtverordneten gab ihm schließlich recht, was auch mit der „hohen Förderung von knapp 80 Prozent“ vom Land Hessen zu tun hat, vermutet der Bürgermeister. „Ich freue mich nun, auch wenn es etwas spät kam, dass das Thema Radfahren in Grünberg an Bedeutung zugenommen hat“, gibt sich Ide zufrieden, schließlich seien auch noch weitere radfahrerfreundliche Maßnahmen in der Mache. Dies ist seit Jahren ein wichtiger Punkt im Tourismuskonzept der Stadt, um den Tourismus wieder aufleben zu lassen. Mit den E-Bikes, die auch bei der Stadt geliehen werden können und das Radfahren erleichtern, wäre das Thema ohnehin für jedes Alter interessanter geworden.
Von planerischer Seite nannte Otfried Heineck drei große Herausforderungen: Zum einen den „langen Genehmigungsprozess mit der Deutschen Bahn“ wegen der Nähe zur Bahnstrecke. Zum anderen die „Abstimmung mit der Wasserbehörde“. Doch auch die Baugrundverhältnisse waren nicht ideal, sodass der Radweg auf das alte Material „aufgebaut“ werden musste. So wurden aber Kosten für das Entsorgen der alten Materialien gespart. Schwierig, aber letztlich geglückt, waren auch die Verhandlungen mit den Anwohnern und Landbesitzern. Auch landwirtschaftlicher Verkehr kann die Strecke nutzen. „Die Situation ist nun für alle deutlich besser, als sie vorher war und es wurde auf alle Belange eingegangen“, fasste Heineck zusammen, der auch die Kompromissbereitschaft des Bürgermeisters lobte. Die Gesamtkosten für die Strecke sollen bei 600 000 Euro brutto plus Planungskosten liegen.