Pianistin Catherine Gordeladze hat sich als eine der bemerkenswertesten Musikerinnen der jungen Generation etabliert, wie nun im Barfüßerkloster Grünberg zu entdecken war
Von dos
Catherine Gordeladze in Aktion. Foto: Schuette
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GRÜNBERG - Die georgisch-deutsche Pianistin Catherine Gordeladze hat sich als eine der bemerkenswertesten Musikerinnen der jungen Generation etabliert und unterstrich dies auch bei ihrem fünften Auftritt im Barfüßerkloster Grünberg. Das Konzert fand im Rahmen des Jahresprogramms des Barfüßer Förderverein Kultur statt.
Gordeladzes Fähigkeit besteht darin, individuelle Akzente zu setzen, ihr Talent lässt sie in einer Mischung aus Klavierbravour, poetischem Feingefühl und virtuoser Fingerfähigkeit aufblitzen. Ein ums andere Mal machte sie mit ihrem Spiel der aus dem Gedächtnis vorgetragenen Werke die Zuhörer atemlos. Ihre Ausbildung bis zum Konzertexamensabschluss absolvierte Gordeladze mit Auszeichnungen an den Musikhochschulen in Tiflis, Frankfurt und Weimar. Zudem war sie Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie mit sechs Jahren an der Zentralen Musikschule in Tiflis. Als Wunderkind gefeiert gab sie bereits mit sieben Jahren ihren ersten Orchesterauftritt. Mit zehn Jahren spielte sie einen Klavierabend. Nur ein Jahr später nahm sie in Anwesenheit des früheren georgischen Präsidenten Edward Schewardnadze an einem Galakonzert in der Tifliser Oper teil, das vom Fernsehen direkt in die ganze ehemalige Sowjetunion ausgestrahlt wurde. Der langjährige Unterricht bei Alexis Weissenberg haben ihre künstlerische Entwicklung maßgeblich geprägt. Neben ihrer Konzerttätigkeit hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt inne.
In ihrem Programm im vollbesetzten Barfüßerkloster brachte Gordeladze unter dem Thema "Tanzfantasien" Werke von Jean Philippe Rameau (1683-1764), Joseph Haydn (1732-1809) sowie Carl Czerny (1791-1857) zu Gehör. Nach der Pause folgten Stücke von Frédéric Chopin (1810-1849) sowie Franz Liszts (1811-1886) Ungarische Rhapsodie Nr. 8 in fis-Moll, dessen ungarisches Kolorit in die Sphären hochvirtuoser Klaviermusik führt und eine Herausforderung für jeden Pianisten darstellt. Gordeladze meisterte auch diese Kompositionen mit ihrem eigenen Stil bravourös. Die Begeisterung des Publikums belohnte die Pianistin mit drei Zugaben aus ihrer Heimat.