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Grundschullehrer und Erzieher besser bezahlen

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Das Kreisvorsitzenden-Team der GEW: Oliver Klein, Nina Heidt-Sommer (m.) und Susanne Arends. © privat

Die Mitgliederversammlung des Kreisverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert eine bessere Ausstattung der Schulen und mehr Lohn.

Kreis Gießen (red). Nach der Eröffnung der Mitgliederversammlung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) durch Susanne Arends kritisierte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Heike Ackermann die unzureichende Ausstattung vieler Schulen mit Personal und weiteren Ressourcen und forderte die politischen Entscheidungsträger auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern.

Es werde ein massives Programm zur Verbesserung der Bildung gebraucht, so Ackermann. Gerade die Corona-Zeit hätte die Mängel deutlich gezeigt.

Einer der Schwerpunkte liege dabei auf dem Ausbau von Ganztagsprogrammen, vor allem für die Grundschulen. Die Kultusministerkonferenz rechne mit einem Bedarf von 4000 zusätzlichen Lehrerinnen- und Lehrerstellen, wenn dabei tatsächlich Bildung und nicht nur Betreuung stattfinden solle. Qualifizierungsangebote könnten eine schnelle Übergangslösung darstellen.

Entscheidend sei aber eine bessere Bezahlung der Grundschullehrerinnen und -lehrer und der Erzieher*innen, die sich ja gerade im Tarifkampf befinden. Die Probleme seien lösbar, so Ackermann: »Wir sind die Profis! Wir müssen das aber am Geldbeutel und an den Arbeitsbedingungen merken!«

Nina Heidt-Sommer, die Co-Vorsitzende des GEW-Kreisverbands, bestärkte Ackermann: Wie schlecht die Lage sei, sehe man auch an der hohen Zahl der Überlastungsanzeigen von Lehrer*innen und an den vielen nicht besetzten Schulleitungsstellen. Alle Parteien außer CDU und FDP hätten versprochen, die bessere Bezahlung der Grundschullehrerinnen und -lehrer nach A13 umzusetzen, passiert sei allerdings bisher nichts.

Der Lehramtsstudent Henning Tauche, neugewählter Beisitzer im Kreisverband, richtete den Blick auf die Lehramts-Ausbildung. Schon in der Universität seien die Geisteswissenschaften, in denen die Lehramtsstudierenden ihr Grundstudium absolvieren müssten, massiv unterfinanziert. Man habe deshalb eine Petition an den Landtag für die bessere Finanzierung dieser Fächer gerichtet. Das Studium müsse sowohl wissenschaftlich aufgewertet als auch um Praxisanteile ergänzt werden. Andere Bundesländer seien da schon weiter. Um die Arbeitsbedingungen im Sekundarbereich ging es Christian Steinbach, ebenfalls neuer Beisitzer. Immer mehr Lernangebote liefen Gefahr, nur noch teilweise angerechnet zu werden, was zu einer realen Verlängerung der Arbeitszeit führe.

Bei den Wahlen wurde das GEW-Vorsitzenden-Team (Susanne Arends, Nina Heidt-Sommer und Oliver Klein) einstimmig bestätigt.

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