»Hohes Suchtpotenzial«

Die Asgard Throwers aus Hungen holen sich in Hausen den Hessen-Cup der Doppelaxtwerfer.
Pohlheim (ger). Nach wenigen Umdrehungen schlägt die scharfe Seite der Doppelaxt in die Zielscheibe mitten ins Rote der großen Holzscheibe ein. »Bullseye!« verkündet der Schiedsrichter, und das bedeutet die Höchstzahl von fünf Punkten.
Beim erstmals in Pohlheim-Hausen ausgetragenen Hessen-Cup war dies durchaus kein Einzelfall auf der Skala eins bis fünf der Punkteringe. Zu diesem nicht alltäglichen sportlichen Event hatten die Hausener Doppelaxtwerfer des Vereins »Raben Odins« auf ihr Vereinsgelände am TV-Sportplatz auf dem Anneröder Berg eingeladen.
Insgesamt konnte der erst vor vier Jahren 2019 gegründete Gastgeberverein mit den Vorsitzenden Marc Goerigk und Przemek Bialecki an der Spitze zwölf Teams mit 45 Doppelaxtwerfern begrüßen.
Neben den Mannschaften aus Deutschland waren zudem Gäste aus der benachbarten Schweiz mit einem Team aus der Nordwestschweiz rund um Basel angereist. Sie alle verbindet der Spaß an diesem Sport, dessen Ursprünge in Skandinavien und Nordamerika bei den Holzfällern zu finden sind, betonte Goerigk.
Dass dieser Sport keine reine Männerdomäne ist, bewiesen an diesem Tag die Teilnehmerinnen in der Frauen-Kategorie. Wie ihre männlichen Werfer haben sie das gleiche Gewicht der mindestens 1,134 Kilogramm schweren Axt über eine Distanz von 6,1 Meter in die 18 Inch (45 Zentimeter) große Holzscheibe zu werfen.
Tamara Pitzer aus Göbelnrod von den Grimmicher Doppelaxtwerfern, die erst seit September 2022 dabei ist, trifft die Scheibe, wie auch alle anderen Teilnehmer.
Der Frankfurter Markus Fenske ist wohl einer der populärsten Starter der Szene an diesem Tag, denn er ist bereits seit 2008 erfolgreich als Doppelaxtwerfer unterwegs. Seitdem hat er schon die Deutsche Meisterschaft gewonnen und wurde als Weltmeister gefeiert, erfäht man am Rande des Hessen-Cups.
»Hohes Suchtpotenzial für Alt und Jung!« bescheinigt nicht nur Goerigk diesem Sport. Und auch sonst: »Es fördert die Koordination von Kopf, Auge und Hand. Das hilft beim Abbau von Stress.« An den beiden Tagen ging es aber nicht nur um die Pokale in vier Kategorien, sondern viel mehr auch um die Pflege der Gemeinschaft in diesem Spartensport. Am Samstagabend wurde so gemeinsam ein Spanferkel gegrillt. Zu gewinnen gab es bei einer Tombola zudem sechs Bison-Tomahawks.
Der Verein dankte zudem dem TV-Hausen, der Stadt Pohlheim und den Stadtwerken Gießen für die Unterstützung.
Sportlich lagen am Ende der beiden Tage beim Teamwerfen die Asgard Throwers Hungen vor den Altmühltaler Axtwerfern und Flotaxt. Bei den Frauen siegte Katha Pumm vor Dagi Seibert und Paula Adler. In der K. o.-Runde siegte Silberrücken vor Markus Fenske und Katha Pumm.
In der Kategorie Männer sichert sich Andreas Rettig von den Neckarwölfen Platz 1 vor Markus Fenske und Udo Hofmann.
Sie alle erhielten passende Pokale der Gastgeber in Form einer Wikingerfigur und Trinkbecher mit dem vereinseigenen Rabenbildnis der Hausener Doppelaxtwerfer.