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Immer wieder dienstags

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Die Macher und die Kreative: Silvia Bernsmann, Petra Amend, Michael Klar, Erwin Heyer, Reiner Klein, Jutta Pächthold, Gerd Amend, Hannelore Harbach (v.l.) und Mechthild Glawion (vorne, l.). Foto: Wisker © Wisker

Seit einem Jahr gibt es den Verein »Gemeinsam statt einsam ean Träs«. Die Initiatoren wollen das Miteinander stärken.

Staufenberg (dge). Der Name ist Programm: »Gemeinsam statt einsam ean Träs« wurde vor einem Jahr ins Leben gerufen. Seither trifft man sich jeden Dienstag im Gemeindehaus der evangelischen Kirche, um zu plaudern, zu frühstücken, den einen oder anderen Sketch zu hören oder um einfach nur unter Leuten zu sein.

Das genau ist der Sinn, die Menschen aus der Isolation holen, sie zusammen zu bringen. Reiner Klein, Erwin Heyer und Gerd Amend hatten die Idee, Mitstreiter zu finden, war kein Problem. Gleich zum ersten Treffen kamen rund 30 Leute. Das war am 20. Juli 2021, nur sieben Tage später wurde der Verein »Gemeinsam statt einsam ean Träs« gegründet. Von Anfang dabei sind neben, Klein, Heyer und Amend auch Hannelore Harbach, Jutta Pächthold, Silvia Bernsmann, Petra Amend und Michael Klar. Alle packen mit an, jeder bringt sich ein. Waren es 27 Personen, die sich zur Gründung des Vereins trafen, so zählt dieser heute schon 62 Mitglieder.

Abgeholt

Jeden Dienstag wird zum Frühstück eingeladen, einmal im Monat zum Mittagessen. Einen Preis berechnet man nicht, jeder kann freiwillig etwas spenden. Und wer nicht mehr ganz so mobil ist, der wird eben abgeholt.

»Das Angebot richtet sich an alle, nicht nur an Senioren«, betonen die Initiatoren. Auch unter 30-Jährige seine Vereinsmitglieder. Und noch etwas heben sie hervor: Viele Beiträge wie Sketche, der ein oder andere Witz, Mundartgedichte oder auch typisch Treiser Anekdoten, kämen aus den Reihen der Teilnehmer. Ganz spontan, einfach mal so. Gerade Mechthild Glawion habe hier mit ihren humorigen - selbst geschriebenen - Einlagen schon ordentlich die Zwerchfelle gekitzelt. Sie ist zudem für die kreative Dekoration zuständig..

Es geht bei den dienstäglichen Treffen zwar auch ums leibliche Wohl, doch in erster Linie ist es die Stärkung, das Beleben des dörflichen Miteinanders, den die Veranstalter im Fokus haben. Dazu gehört auch, dass das Essen stets bei der heimischen Gastronomie geordert wird.

Es gab in der Vergangenheit auch schon mal Vorträge, der Musical-Chor der Treiser Kirche zeigte Szenen aus »Starlight Express«, die »Treis Guys« haben mit ihrem Gesang erfreut und vielleicht soll es auch mal eine Lesung oder musikalische Auftritte geben. Auch ein Ausflug, eine Wanderung, eine Radtour sind denkbar. »Da ist noch Luft nach oben«, meint Klein. Zur Zeit denkt man über einen regelmäßigen Stammtisch nach. Auch was die Teilnehmerzahl angeht, ists noch Luft, bedenkt man, dass in Treis über 500 über 60-Jährige leben. Da steht der Wunsch nach einer Begegnungsstätte für größere Gruppen ganz oben auf der Treiser Wunschliste. Aber vorerst geht es aber darum, den Menschen »Raum zum Plaudern« zu geben, so Erwin Heyer. 36 Veranstaltungen gab es bisher, in den Wintermonaten gab es, Corona-bedingt, eine kurze Pause. »Es macht Spaß, weil es so gut angenommen wird«, blickt Reiner Klein auf das erste Jahr zurück. Selbst ehemalige Treiser schauten hin und wieder vorbei.

»Golden Ager«

Am Dienstag wurde das einjährige Bestehen gefeiert. Und wieder war die Bude voll. Voll mit »Golden Agern«, wie Pfarrer Andreas Lenz das nannte. Den Begriff »Seniorentreff« wollte er hier lieber gestrichen sehen. Es sei eine tolle Sache, ein wunderbares Motto. Essen und Trinken halte nicht nur Leib und Seele zusammen, es bringe auch die Menschen zusammen. Einsamkeit sei ein großes Thema, ein hoher Preis, den wir unsere Gesellschaft zahlten. Umso schöner sei es, gemeinsam - statt einsam - beieinander zu sein.

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Einfach mal plaudern: Die Treiser genießen die Treffen am Dienstag. Foto: Wisker © Wisker

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