»Ja« zur Chorgemeinschaft

Hüttenberg (jowe). Es war ein historischer Moment. Als fast pünktlich um 20 Uhr der erste Ton fiel, fand die erste gemeinsame Probe der beiden traditionsreichen Männergesangvereine »Eintracht« und »Frohsinn« in Hüttenberg statt. Damit ist die Chorgemeinschaft der beiden Chöre besiegelt. Die Stammvereine bleiben weiterhin bestehen und bereichern mit ihren zahlreichen Angeboten das Vereinsleben in Hüttenberg.
Ein bisschen war die Spannung zu greifen, als die Sänger das Bürgerhaus in Hüttenberg betraten. Wie wird die erste gemeinsame Probe werden? Wer sitzt wo? Und lassen sich neue Sänger einladen?
Klangvolumen groß
Am Ende konnten die beiden Vorsitzenden Thorsten Schieferstein (Eintracht) und Klaus Kummer (Frohsinn) ein positives Fazit ziehen und alle wichtigen Fragen mit »Ja« beantworten. Die gestellten Stühle reichten nicht, es kamen neue Sänger zur ersten Probe, jeder bekam in den neu sortierten Reihen einen Platz und das Klangvolumen der fast 70 Sänger konnte sich hören lassen. »Die Überlegungen, eine Chorgemeinschaft Gesangverein »Frohsinn« und Männergesangverein »Eintracht« Hüttenberg einzugehen, bestehen schon seit circa zwei Jahren«, macht Kummer im Gespräch deutlich. Die eigentlich später geplante Umsetzung habe sich durch das Schrumpfen der Chöre in der Pandemie beschleunigt. Wobei beide Chöre mit über 30 Sängern noch immer gut leistungsfähig sind: »Die Vorstände der beiden Männerchöre waren sich jedoch einig, einen Zusammenschluss jetzt umzusetzen, wenn man es umsetzen kann und nicht erst dann, wenn man es umsetzen muss!«, ergänzt Schieferstein. »Natürlich standen wir als Vorstände vor der Herausforderung, ob alle Sänger die Entscheidung mittragen und weiterhin in einer Chorgemeinschaft mitsingen werden.« Die Sänger haben mit den Füßen abgestimmt. Die Befürchtungen der Vorstände waren unbegründet. Fast 70 Männer fanden den Weg in die Bürgerstuben und sagten »Ja« zur Chorgemeinschaft. Geändert hat sich für alle Sänger die Chorleitung. Mit dem Beginn der Chorgemeinschaft hat Dr. Florian Ilge die Chorleitung übernommen und folgt damit auf Jochen Stankewitz, der zuvor beide Chöre dirigiert hat. Der neue Chorleiter ist 30 Jahre alt und als Pianist, Organist und Chorleiter unterwegs. Nach seinem Musikstudium in Frankfurt hat er in dem Fach promoviert. Aktuell ist er Lehrer an der Liebig-Schule in Gießen und Chorleiter bei einigen heimischen Chören. Zudem hat er den Schulchor der Liebig-Schule übernommen.
Eigenständigkeit
Für die Sänger der Eintracht hat sich der Proben-Tag geändert. Sie frönen jetzt donnerstags statt freitags ihrem Hobby.
»Die beiden Vereine bleiben unabhängig von der Chorgemeinschaft als eigenständige Vereine bestehen und werden auch in Zukunft ihre traditionellen, vereinseigenen Veranstaltungen durchführen«, macht Klaus Kummer deutlich. So feiert der Männergesangverein »Eintracht« zum Beispiel im kommenden Jahr sein 150-jähriges Vereinsbestehen mit einer großen Festveranstaltung. »Um die Geselligkeit und das Zusammenfinden beider Chöre zu fördern, findet Anfang Juni dieses Jahres eine gemeinsame Mehrtagesfahrt zum Gesang-Vereinstreffen nach Kirchberg in Tirol statt«, ergänzt Schieferstein. Darüber hinaus sind bereits erste Konzerttermine und gemeinsame Auftritte in Planung. So wie sich die Chorgemeinschaft aktuell darstellt, bildet der Männerchor »Eintracht«/«Frohsinn« einen der größten Männerchöre in weitem Umfeld. »Durch die Attraktivität dieses großen Männerchores sollte auch für die weitere Zukunft ein erfolgreicher und attraktiver Männerchorgesang in Hüttenberg gewährleistet sein«, wünschen sich die beiden Vorstandssprecher. Gerne sind weiterhin interessierte Sänger eingeladen, sich der Chorgemeinschaft anzuschließen und Donnerstagabend ab 20 Uhr in den Hüttenberger Bürgerstuben mitzusingen. Ein erster Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft wurde am Donnerstag sicher gelegt.