Kreisschuldezernentin wirbt für Grundschulkita in Alten-Buseck
ALTEN-BUSECK - (ebp). Seit gut einem Jahr wird in Buseck über die Erweiterung der Hofburgschule diskutiert, eine Entscheidung mehrfach verschoben. Im Kreistagsausschuss für Schule, Bauen und Sport rührte Kreisschuldezernentin Dr. Christiane Schmahl nun noch einmal kräftig die Werbetrommel für das Projekt "Grundschulkita". Die Betreuungssituation in Alten-Buseck sei "beengt", ein Container steht bereits auf dem Schulgelände.
Der Bedarf wird aber noch größer, denn der Schulentwicklungsplan geht von deutlich steigenden Schülerzahlen aus: Von 128 im Schuljahr 2020/21 auf 177 im Schuljahr 2023/24. Über sieben Klassenräume verfügt die Hofburgschule, notwendig seien laut Schmahl jedoch neun, außerdem Fachräume und ein Büro für den Konrektor.
Großer Bedarf
Entstehen soll das zusätzliche Gebäude bekanntermaßen auf dem gegenüberliegenden Bolzplatz. Dieser gehört der Gemeinde und wird laut Bürgermeister Dirk Haas nicht genutzt. Da der Kreis aufgrund anderer Bauprojekte, wie der Grünberger Gallusschule und der Willy-Brandt-Schule in Gießen, in Alten-Buseck vor 2024/25 kein neues Gebäude realisieren kann, will die Gemeinde bauen und die Schulräume an den Kreis als Schulträger vermieten. Da auch der Bedarf an Kindergartenplätzen groß ist, soll eine zweigruppige Kita integriert werden.
Die Kombination von Schule und Kindergarten spare nicht nur Kosten, man könne auch die Pädagogik besser vernetzen, sagte Schmahl. Für den Kindergartenbau winken der Gemeinde Fördergelder in Höhe von 500 000 Euro, der zusätzliche Schulraum würde "über sichere und dauerhafte Mieteinnahmen" vom Landkreis refinanziert werden. Auch gebe es die Chance auf ein neues Verkehrskonzept für die Pestalozzistraße, welches die Ist-Situation für die Anwohner verbessere.
Die Kreisschuldezernentin kritisierte die Verzögerung: "Wir bekommen keine Entscheidung." Der Kreis sei zwar verpflichtet, eine Lösung für die Alten-Busecker Schüler zu finden, er müsse aber keine "Dinge regeln, die Buseck betreffen". Die geplante Grundschulkita sei "gut für die Kinder der Gemeinde". Im Neubau könnten vier Klassenräume mit zwei Differenzierungsräumen realisiert werden. Dadurch würde im Haupthaus Platz für eine Bibliothek und einen Musikraum plus Musiklagerraum frei. Beide Funktionsräume könnten für die Betreuung ab dem Mittag genutzt werden.
Im Dezember wurde der Projektbeschluss mit den Stimmen von CDU und Freien Wählern (FW) von der Tagesordnung der Busecker Gemeindevertretung genommen. In der kommenden Woche steht das Thema erneut auf dem Plan. Aber auch ein gemeinsamer Antrag von CDU und FW liegt vor: Die Gemeinde soll dem Landkreis den Bolzplatz für mindestens zehn Jahre überlassen, um dort "geeignete Bauten zu errichten, die später wieder entfernt werden können".
Keine Blechcontainer
Die Kreisschuldezernentin hält von diesem Vorschlag allerdings wenig: "Was soll ich dort draufstellen?" Für einen begrenzten Zeitraum werde nicht gebaut und selbst für "Laumann-Container" seien zehn Jahre zu knapp bemessen. Blechcontainer seien keine denkbare Lösung. Dagegen hatten sich auch betroffene Eltern ausgesprochen - und dies auch am Rande der Gemeindevertretersitzungen deutlich gemacht. Im November etwa wurde im Publikum ein Plakat mit der Aufschrift "Kein Unterricht im Container" in die Höhe gereckt. Da im Falle einer befristeten Verpachtung auch die Grundschulkita vom Tisch wäre, haben CDU und FW einen weiteren Antrag vorgelegt. Demnach soll das Troher "Mäuseland" um zwei Gruppen erweitert werden - "zur temporären Sicherstellung der Versorgung mit Kitaplätzen" für die Ortsteile Alten-Buseck und Trohe. In Trohe sei ausreichend Platz für einen Anbau vorhanden, heißt es in der Begründung.
Weiter wollen CDU und FW, die zusammen eine Mehrheit haben, das Kita-Konzept für die Gemeinde fortschreiben lassen. Hierfür sollen 30 000 Euro bereitgestellt werden. Unter anderem soll eine Prognose zur Kapazitäts- und Bedarfsentwicklung bis 2025 und die Folgejahre erstellt werden. Errichtung oder Erweiterung von Grundschule und Kindertagesstätten seien so zu planen, "dass die Standorte nachhaltig und zukunftsorientiert sind".