Nach Angaben des Innenministeriums können vorerst keine weiteren Termine im Impfzentrum in Heuchelheim vereinbart werden. Derweil steigt die Zahl der Corona-Toten.
Von vb/red
Nachdem das Heuchelheimer Impfzentrum ausgebucht ist, müssen sich Senioren erstmal gedulden. Symbolfoto: dpa
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
KREIS GIESSEN - Fünf weitere Kreis-Bürger sind an oder im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben. Die Zahl steigt von 221 auf 226 (Stand 14. Januar). Dies hat der Landkreis mitgeteilt. Die Inzidenz liegt zum zweiten Mal in Folge unter dem Wert von 200, genauer bei 170,7 (191,7). Die nächtliche Ausgangssperre kann aufgehoben werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Tagen in Folge unter 200 fällt. Die Zahl der Frauen und Männer in stationärer Behandlung sank von 134 auf 122. Es gibt 2264 aktive Corona-Fälle (2233). Derweil hat das Innenministerium mitgeteilt, dass das Impfzentrum in Heuchelheim vollständig ausgebucht sei.
Im Detail existieren folgende aktive Fälle (in Klammern der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert): Allendorf/Lumda 30 (196,7), Biebertal 78 (129,4), Buseck 86 (163,1), Fernwald 58 (144,7), Gießen 694 (188,2), Grünberg 140 (235,1), Heuchelheim 29 (89,5), Hungen 138 (103,2), Langgöns 56 (128,3), Laubach 57 (166,7), Lich 87 (123,2), Linden 96 (160,4), Lollar 267 (203,7), Pohlheim 135 (148,9), Rabenau 30 (59,3), Reiskirchen 92 (224,4), Staufenberg 82 (247,9), Wettenberg 109 (198,8). Seit dem ersten Fall Ende Februar 2020 wurden 7500 (7417) Corona-Fälle verzeichnet. 5100 Personen (4963) gelten als genesen.
Der Landkreis weist darauf hin, dass als aktive Fälle alle Personen aufgeführt sind, die als infektiös gelten und sich in der Regel 14 Tage in Quarantäne befinden. Für die Berechnung der Inzidenz spielen nur Personen eine Rolle, die sich innerhalb von sieben Tagen infiziert haben. Folglich lässt sich aus der genannten Zahl der aktiven Fälle in einer Kommune nicht die Inzidenz ausrechnen.
Bis 18 Uhr hätten rund 42 000 Hessen einen Erst- und Zweittermin für ihre Corona-Schutzimpfung vereinbart. Dies teilte das Innenministerium mit. Rund 60 000 Termine ständen zur Verfügung, denn so viele Impfdosen würden ab 19. Januar zunächst für drei Wochen in den sechs regionalen Impfzentren für die Erstimpfung bereitgestellt. Die über 80-Jährigen aus den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill, Wetterau und Vogelsberg, die bislang keinen Termin vereinbaren konnten, müssen sich also zunächst gedulden.
Dies wird eine 89-Jährige frustrieren, die die Redaktion seit Dienstag über den Stand der Dinge auf dem Laufenden hält. Auf der Suche nach Hilfe wandte sie sich an ihre Kommune und erhielt von einem "sehr freundlichen jungen Mann" die Auskunft, dass er ihr nicht helfen könne, da das System nicht funktioniere.
Codenummern
Ein Reiskirchener Ehepaar schaffte es nach diversen telefonischen Versuchen immerhin, Codenummern zu erhalten, sodass Termine für den Ehemann, aber auch eine Tante der Ehefrau und eine Nachbarin vereinbart werden könnten. Bei einem erneuten Anruf erhielt man aber die Aussage, dass die Codenummern noch nicht an der Reihe seien und wurde auf die nächsten Tage vertröstet.
Das Innenministerium berichtete dazu, dass im Anmeldeverfahren bereits erfolgreich Registrierte, die aber keinen Termin erhalten konnten, gespeichert blieben. Erst wenn weitere Impfstofflieferungen eintreffen oder zusätzliche Vakzine zur Verfügung gestellt werden, könne das Terminierungsverfahren wieder starten.
Kreis-Pressesprecher Dirk Wingender bilanzierte derweil, dass die Resonanz auf das Hilfsangebot des Landkreises und der meisten Kommunen rund um den Impftermin "ausgesprochen gut" gewesen sei. Mitarbeiter aus dem neuen Personalpool sind in den Rathäusern telefonisch erreichbar. Diese seien teilweise in der Lage gewesen, Termine zu vereinbaren. Zum Beispiele habe der Mitarbeiter in Fernwald für 40 Minuten Zugriff auf das Anmeldeportal gehabt.
Lob habe es dafür gegeben, mal mit einem "echten" Menschen sprechen zu können, anstelle der Bandansagen auf den Nummern des Landes. Die Mitarbeiter freuten sich derweil über die positive Aufnahme und Unterstützung in den Rathäusern, berichtete Wingender.