Licher Initiative übergibt Petition für einen sicheren Bahnübergang im Bereich Fasanerie
686 Licher haben eine Petition unterzeichnet, die einen sicheren Bahnübergang im Bereich Fasanerie fordern. Initiatoren übergeben Liste an Bürgermeister Bernd Klein.
Von Henning Irek
Oliver und Jennifer Rothe überreichen mit Dierck Brockmeier (l.) die Unterschriftenliste an Bürgermeister Bernd Klein (2.v.l.). Foto: Irek
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LICH - 686 Unterschriften von Lichern konnte Oliver Rothe am Dienstagabend an Lichs Bürgermeister Bernd Klein überreichen. Alle Unterzeichner sprechen sich dafür aus, dass es einen sicheren Bahnübergang zwischen den Licher Wohngebieten "Gleienberg" und "Fasanerie" geben soll. Klein konnte den Initiatoren dabei sogar von "einem Silberstreif am Horizont" berichten.
Derzeit sind die beiden Neubaugebiete durch die Bahnlinie getrennt, doch viele Anwohner nutzen die kurze Verbindung und überqueren die Bahnlinie an der Stelle, wo vor rund 30 Jahren einmal ein offizieller Übergang existierte. Um diese illegale und gefährliche Praxis zu beenden und dennoch eine schnelle Anbindung des Gebietes "Fasanerie" zum Kindergarten und den Einkaufsmärkten zu haben, setzt sich Rothe dafür ein, dass in der Verlängerung der Lucas-Cranach-Straße ein sicherer Überweg entsteht. "Meine Tochter schaut aus ihrem Zimmer genau auf diese Stelle und ich möchte nicht, dass sie irgendwann einen Unfall mitansehen muss", erklärte Rothe im Gespräch mit dem Anzeiger seinen Antrieb, die Petition ins Leben zu rufen.
Welche zeitlichen Vorteile die Abkürzung mit sich bringt, erläutert der Initiator auch: Wenn ich meine Kinder vom Kindergarten abhole, braucht auf diesem Weg zwei, drei Minuten, wenn ich außen herum läuft, dauert es fast 30 Minuten."
Dabei ist die Petition nicht der erste Versuch der Licher, einen Übergang über die Bahn in diesem Bereich zu bekommen. Professor Dr. Dierck Brockmeier, der ebenfalls an der betreffenden Stelle wohnt, hat bereits 2015 einen Antrag an den Magistrat gestellt, "sich diese Gefahrenstelle anzusehen und sie zu entschärfen". Damals habe die Stadt auf die Zuständigkeit der DB Netz AG verwiesen. Und auch wenn es Anfang des Jahres zu einem Ortstermin mit Stadt und DB Netz AG gekommen sei, es habe sich nichts getan, sodass er beim hessischen Verkehrsministerium nachgebohrt habe. "Von diesem wurde mir mitgeteilt, dass die DB AG gar nicht zuständig ist, sondern, dass die Stadt die Initiative ergreifen und einen Antrag beim RMV stellen muss, einen Übergang zu errichten."
Dies ist geschehen, wie Bürgermeister Klein bei der Übergabe berichtete. Die Anträge lägen sowohl dem RMV als auch der Landrätin Anita Schneider vor. Und nachdem die Stadt seit Mitte der 90er Jahre immer nur ablehnende Bescheide auf ihr Drängen, an der Stelle einen Bahnhaltepunkt Lich West zu bekommen, erhalten habe, gebe es "auch dank der Hartnäckigkeit von Professor Brockmeier erste positive Signale." So habe der RMV signalisiert, dass der Haltepunkt ins Visier genommen und eine Aufnahme in die Infrastrukturplanung geprüft werde. Dies sei auch die einzige Möglichkeit, einen Übergang zu bekommen. Auch wenn bis zu seiner Realisierung noch viel Zeit vergehen würde.
Denn bei dem Ortstermin zu Beginn des Jahres wurde von Vertretern der Bahn betont, dass das zuständige Bundesamt einen "höhengleichen Übergang über die Gleise ohne Signalanlage nicht genehmigen würde", wie Brockmeier und Klein erklärten. Die Alternative eines Überganges mit einer Brücke scheitert am "erforderlichen Platz für eine Rampe, damit die Barrierefreiheit gewährleistet bleibt", so Rothe. Mit einem Aufzug als Alternative hat die Stadt bereits am Rewe-Markt schlechte Erfahrungen gemacht, da dieser oft durch Vandalismus beschädigt wurde.