Schule in Sambia wächst - mit Unterstützung aus Steinbach
Wo früher strohbedeckte Hütten standen, gibt es nun feste Schulgebäude. Sonja und Günther Kühlmann aus Steinbach unterstützen die Schule seit Jahren.
Von kjg
Wo früher strohbedeckte Hütten standen, gibt es nun feste Schulgebäude und einen Schulhof. Foto: Kühlmann
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STEINBACH - Jetzt ist es schon etwas über zehn Jahre her, dass Sonja und Günther Kühlmann aus Steinbach in der Nähe von Livingstone (Sambia) den Lehrer mit seinen paar Kindern in einer strohbedeckten Hütte beim Unterricht getroffen haben. Diese Hütte wurde zum Grundstein für die heutige "Linda South Primary School" (LSPS) in Livingstone. Heute werden an dieser Schule 918 Schüler von 14 Lehrern in 14 Klassenräumen unterrichtet - beginnend mit der Vorschule und endend mit Jahrgang neun (16- bis 18-Jährige). Um dies alles zu schaffen, gab es aus Deutschland viele private und öffentliche Unterstützer. Dazu gehören auch die Kühlmanns mit ihren Helfern in Steinbach und Umgebung sowie an der Herderschule in Gießen. Auch FSJler von "Weltwärts" haben der Schule beim Sportunterricht und anderen Aktivitäten geholfen.
Es ist aber nicht nur die Hilfe und Unterstützung für Menschen, für die sauberes Wasser und hygienische sanitäre Anlagen lange fremd waren. Zu Beginn des Aufbaus der Schule vor zehn Jahren musste das Wasser weit hergeholt werden, und die Toiletten bestanden aus einer Latrine, wie man sie in Deutschland aus Vorkriegszeiten kennt. Das musste neben den Schulgebäuden auch alles geschaffen werden.
Inzwischen gibt es eine langjährige Freundschaft zwischen Kühlmanns und den Menschen in und um die Schule. In diesem Jahr sei aufgrund der Corona-Pandemie, die auch vor Afrika nicht haltgemacht hat, ein Besuch in der LSPS nicht möglich gewesen, bedauert Günther Kühlmann. Er und seine Frau hoffen, im nächsten Jahr - falls man bis dahin geimpft ist - nach Sambia fliegen zu können, um dort Lehr- und Lernmaterialien für die Schule und die Kinder einkaufen zu können.
Im nächsten Jahr wollen Sonja und Günther Kühlmann gebrauchte Notebooks für die Schule über eine Organisation des Bundesentwicklungsministeriums nach Sambia schicken lassen. Das ist immer ein ziemlicher Aufwand. Zunächst müssen die Geräte durchgesehen und mit dem in Sambia üblichen Betriebssystem ausgestattet werden. Danach werden sie verpackt und ein umfangreicher zolltechnischer Papierkrieg setzt ein. Wenn dann all diese Hürden überwunden sind, können Schüler und Lehrer endlich die Notebooks in Empfang nehmen. Aber das kennen Kühlmanns bereits, denn in der Vergangenheit mussten sie schon häufig Material beim Zoll in Livingstone "loseisen".
Inzwischen wird an der Schule weiter gebaut. Die Klassenräume acht und neun sind fertiggestellt. Als Nächstes werden neue Toiletten gebaut, weil die alten sanierungsbedürftig sind und weil die Schule in den letzten Jahren permanent gewachsen ist. Das hat auch damit zu tun, dass in der Nähe der Schule ein neues Siedlungsgebiet mit 104 Familien entstanden ist, was zu einer Verdoppelung der Schülerzahlen beigetragen hat. So sind in den vergangenen drei Jahren auch die Klassenräume fünf, sechs und sieben entstanden sowie das Lehrerzimmer.
Livingstone hat etwa 135 000 Einwohner und liegt auf 1000 Metern über dem Meer am Sambesi-Fluss, etwa acht Kilometer nördlich der Victoriafälle. Sambia hat 17,5 Millionen Einwohner. Mit etwa 17 000 bestätigen Coronainfizierten und 169 Neuinfektionen in der Woche sind die Zahlen nicht vergleichbar mit den europäischen. Aber das Thema mit seinen Gefahren und Einschränkungen wird auch dort sehr ernst genommen, haben die Kühlmanns festgestellt.
Um weiter helfen zu können, sind Spenden auf das Konto der Kirchengemeinde Steinbach (IBAN: DE16 5139 0000 0010 0054 34) bei der Volksbank Mittelhessen willkommen mit dem Verwendungszweck "Spende Sambia".