Weitere Festnahme und Mordanklage im Vermisstenfall Matysik
Im November 2016 soll der aus Hanau stammende Daniel Matysik in Hungen getötet worden sein. Zwei Tatverdächtige sollen nun wegen Mordes vor Gericht kommen.
Von red
Im Vermisstenfall Daniel Matysik hat die Polizei eine weitere Person festgenommen. Symbolbild: Brian Jackson/Fotolia
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HANAU/HUNGEN - Rückblick: Im November 2016 verschwindet der aus Hanau stammende Daniel Matysik (39 Jahre) spurlos. Erst Jahre später, Mitte Mai 2020, meldet sich bei der Polizei ein heute 44 Jahre alter Mann aus dem Main-Kinzig-Kreis. Er behauptet, dass der Vermisste kurz nach seinem Verschwinden von einem 40-jährigen Bekannten, der zuletzt im Main-Taunus-Kreis wohnhaft war, in der Gemarkung Hungen getötet worden sei. Die Gießener Strafverfolgungsbehörden leiten aufgrund dieser Informationen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ein.
Im Rahmen der - nach Angaben der Staatsanwaltschaft - äußerst umfangreichen Untersuchungen konnte zunächst ein dringender Tatverdacht gegen den 40-Jährigen aus dem Main-Taunus-Kreis begründet werden, der sich bereits seit September 2020 in Untersuchungshaft befindet.
Zwischenzeitlich konnte ferner, insbesondere aufgrund von DNA-Untersuchungen an im Laufe der Ermittlungen sichergestellter Kleidungsstücke, einer Vielzahl von Zeugenvernehmungen sowie umfangreicher Auswertungen von diversen Datenträgern (PC, etc.), auch ein Haftbefehl gegen den einstigen Hinweisgeber erwirkt werden.
Angeschuldigte sollen Vermissten gemeinsam entführt und umgebracht haben
Kürzlich hat die Staatsanwaltschaft Gießen bei der zuständigen Schwurgerichtskammer des Landgerichts eine 90 Seiten umfassende Anklage (75 Zeugen, sieben Sachverständige) wegen Mordes und erpresserischen Menschenraubes mit Todesfolge gegen die beiden Festgenommenen erhoben. Hauptverhandlungstermine wurden noch nicht bestimmt.
Den Angeschuldigten wird zur Last gelegt, Daniel Matysik am Abend des 17. November 2016 gemeinschaftlich entführt, in Hungen mittels einer Schusswaffe getötet und den Leichnam an einen unbekannten Ort gebracht zu haben. Ursprüngliches Ziel der Entführung war nach bisherigem Erkenntnisstand die Erpressung von Lösegeld. Zu einer entsprechenden Forderung und der damit zusammenhängenden Zahlung von Lösegeld soll es jedoch nie gekommen sein.
Die sterblichen Überreste des Tatopfers konnten trotz intensiver Suchmaßnahmen bis zum heutigen Tage nicht gefunden werden. Hinweise zum Verschwinden beziehungsweise Verbleib von Daniel Matysik nimmt auch weiterhin die Kriminalpolizei in Gießen unter der Nummer (0641) 7006-2555 entgegen.