Die Jagdgenossen Laubach sind irritiert über Äußerungen der Stadtwaldstiftung. Vermögensverluste, weil zu wenig geschossen wurde?
LAUBACH - Die Laubacher Jagdgenossen um Jagdvorsteher Reinhard Schmidt regten sich kürzlich über eine Veröffentlichung der Stadtwaldstiftung auf: Den Jägern sei ein Großteil der Schäden beziehungsweise zukünftige Vermögensverluste angelastet worden, weil zu wenig geschossen würde. Sie fühlten sich zu Unrecht angegriffen, auch lösten die Forderungen nach der Bildung von Eigenjagdbezirken Irritationen aus. Bürgermeister Klug, der gleichzeitig Vorsitzender der Stadtwaldstiftung ist, bat während der Genossenschaftsversammlung um Verständnis für die Äußerungen des Kuratoriums, die damit ihrer Aufgabe und Verantwortung gerecht werden wollten.
Revierbegehung
Im Wald wurde wie im Vorjahr im März 2020 eine Revierbegehung mit Revierförster Imhof durchgeführt. Die Schäden durch Dürre und Schädlinge sowie Pilzbefall sind weiter dramatisch. Neben den Fichten, Eschen und Ahorn seien auch verstärkt Buchen betroffen. Eine intensive Bejagung von Reh- und Rotwild sei erforderlich. In diesem Zusammenhang wies Pächter Kraak darauf hin, dass eine Schadenbegrenzung wegen der bestehenden Abschussregeln schwer sei. Klug bot an, gemeinsam bei der Unteren Jagdbehörde auf eine Verbesserung hinzuwirken. Im Feld gab es nur geringe Wildschäden. Für den Pächter des Jagdbogens Nord, dem Niederländer Gerrit Jan van Dam, war das vergangene Jahr erfolgreich. Dies spiegelt sich in der Streckenliste wider: Bei den Rehen wurde der Planwert von 40 Stück genau erreicht. Bei den Sauen waren es beachtliche 50 Stück. Van Dam warb dafür, Wildfleisch auf den Speiseplan zu setzen.
Beim Jagdbogen Süd ist Jagdpächter Albert Kraak mit dem Ergebnis sogar sehr zufrieden. Die Streckenliste ergab beim Rehwild insgesamt 46 Stück. Das Schwarzwild lag bei 67 Stück.
Zu einem Problem könnten die Einreisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie werden, was die Abschussziele gefährde. Ein Test kostet rund 150 Euro. Aber noch sind die niederländischen Jagdgäste bereit, zu kommen. Mit den Hundekotbeuteln will die Jagdgenossenschaft den Ortsbauernverband unterstützen, der Spenderboxen im Außenbereich aufgestellt hat. Viele Hundebesitzer nutzen diese Möglichkeit, allerdings ist die Entsorgung noch nicht optimal und noch mehr sollten sich beteiligen, da damit das Dauerthema der unhygienischen Verschmutzung von Wiesen und Äckern beendet werden kann.
Ortsbauern unterstützen
Mehrere Landwirte säten 2020 erfolgreich den restlichen Samen für Blühstreifen aus. Die Aktion soll im nächsten Jahr fortgeführt werden.
In turnusgemäßen Wahlen wurde Irene Kretschmer, Dagmar Luckert und Günter Haas wieder in den Jagdausschuss gewählt. Beim Jagdvorstand trat Friedel Lotz als Beisitzer nicht mehr an. An seiner Stelle wurde Markus Franz gewählt. Jagdvorsteher Reinhard Schmidt, Vertreter Peter Klug, Kassenwartin Uta Roth und Schriftführer Hans Gerd Diehl wurden im Amt bestätigt.