SPD und Grüne hoffen nach dem Sieg des von ihnen unterstützten Kandidaten auf Schwung für die Kommunalwahl am 14. März 2021.
Von vb
Matthias Meyers Wahlkampf-Motto lautete "Gut für Laubach". Archivfoto: Schepp
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LAUBACH - Der Jubel war groß im Lager der Unterstützer von Matthias Meyer. SPD und Grüne erhoffen sich durch den Wahlsieg "ihres" Kandidaten auch Auswirkungen auf die Kommunalwahl im März 2021.
"Wir freuen uns, dass Matthias Meyer das Herz und den Verstand so vieler Laubacher erreicht hat", meinte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Hartmut Roeschen, der von einem "tollen Ergebnis" sprach. Meyer sei der richtige Mann. Roeschen geht davon aus, dass die Bürgermeisterwahl Auswirkungen auf die Kommunwahl hat: "Damit Matthias Meyer sein volles Potenzial entfalten kann, brauchte er Mehrheiten. Wir stehen bereit. Wer Meyer will, der muss SPD wählen." Roeschen bescheinigte Björn Erik Ruppel, dass dieser "mit Sicherheit auch ein guter Bürgermeister" geworden wäre.
"Das ist nicht so ausgegangen wie gedacht", bedauerte der CDU-Vorsitzende Siegbert Maikranz. Er dankte Ruppel für einen "engagierten Wahlkampf", außerdem allen Unterstützern und dem Team. "Als Demokraten gratulieren wir Matthias Meyer zur Wahl und wünschen ihm eine glückliche Hand zum Wohl unserer Heimatstadt", erklärte Maikranz. Um zu analysieren, warum CDU-Bewerber Ruppel nicht erfolgreich war, sei es noch zu früh. Mögliche Auswirkungen auf die Kommunalwahl könne er noch nicht einschätzen.
"Positiv überrascht" war der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Michael Köhler, der mit einem knapperen Vorsprung von Meyer gerechnet hatte. Er gratulierte dem Sieger und auch der Stadt Laubach. Für die Grünen sei der Erfolg ein Ansporn für die Kommunalwahl. Köhler dankte Björn Erik Ruppel für den fairen Wahlkampf. Er hofft, dass Themen wie Klima- und Artenschutz sich im Kommunalwahlergebnis widerspiegeln und den Grünen ein größeres Gewicht in Laubach geben. Das Stadtparlament solle so zusammengesetzt sein, dass der neue Bürgermeister "eine kräftige Unterstützung bekommt".
Zur Wahl gratulierte auch Lutz Nagorr, der Vorsitzende der Freien Wähler. "Ich hoffe, dass Matthias Meyers Politik so ist wie sein Wahlkampf: sauber und fair." Die Freien Wähler als stärkste Fraktion im Parlament hatten keine Wahlempfehlung ausgesprochen. Man könne nun "offen und ohne Vorbehalte" mit Meyer zusammenarbeiten. "Ich hatte ein knapperes Ergebnis erwartet, aber Laubach ist ein bisschen politikverdrossen, was Parteien anbetrifft", meinte Nagorr, der erwartet, dass die Grünen bei der Kommunalwahl dazugewinnen.
Dirk-Michael Hofmann von der FBLL war nach Rückmeldungen aus der Bevölkerung von der Deutlichkeit des Ergebnisses nicht überrascht. "Die Laubacher wollten einen kompletten Neuanfang mit einem Parteilosen, der unbelastet an die Sache rangeht", meinte er. Die FBLL freuten sich auf eine gute, offene Zusammenarbeit und wünschten Meyer viel Kraft zur Bewältigung der Aufgaben. Hofmann geht davon aus, dass es bei der Kommunalwahl "mit Sicherheit" einen Wechsel bei den politischen Blöcken geben werde.
Wolfgang Mersmann, Vorsitzender der FDP, fand das Ergebnis "erstaunlich". "Ich wundere mich, dass die Laubacher immer wieder Auswärtige wählen", meinte Mersmann, der von einem Wahlsieg Ruppels ausgegangen war. Er wünschte dem künftigen Bürgermeister viel Erfolg, meinte aber: "Mit einem rot-grünen Hintergrund wird das nicht so einfach." Mersmann denkt nicht, dass die Bürgermeisterwahl bei der Kommunwahl Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse hat.
"Laubach hat für einen Neustart gestimmt und alte politische Zöpfe abgeschnitten. Ich freue mich riesig auf eine neue politische Leitfigur und Leitkultur", erklärte Ralf Schmidt von der Fraktionsgemeinschaft BfL. Er habe prognostiziert, dass die zehn Prozent von Florian Kempff in der Stichwahl bei Meyer ihre politische Heimat suchen würden. Schmidt ging davon aus, dass Ruppels Ergebnis auch mit dessen bisheriger kommunalpolitischen Arbeit zusammenhängt.