Für den Laubacher Bürgermeisterkandidaten Matthias Meyer ist der Natur- und Klimaschutz gleichzeitig große Aufgabe und Chance für seine Heimatgemeinde.
LAUBACH - Für den Laubacher Bürgermeisterkandidaten Matthias Meyer ist der Natur- und Klimaschutz gleichzeitig große Aufgabe und Chance für seine Heimatgemeinde. In Deutschland sei der Grundstein für das Prinzip der Nachhaltigkeit gelegt worden. "Es war die Forstwirtschaft, die einst realisierte, dass in Zukunft nur Holz zu ernten ist, wenn auch genug nachwächst und Wälder wieder aufgeforstet werden", erklärte Meyer in einer Pressemitteilung.
Heute müssten der Umgang mit der Natur und die Art des Wirtschaftens neu gedacht und langfristig verändert werden, wenn Menschen eine Zukunft auf der Erde haben wollen. Dies sei ein Gebot des Respekts gegenüber nachfolgenden Generationen und bereits aus reinem Eigeninteresse zu rechtfertigen. "Die weltweite ökologische Krise, in der wir uns befinden, kennt keine Grenzen und ist somit auf der kleinsten Ebene wirksam und entsprechend dort anzugehen. Es gilt der Leitspruch ,Global denken - lokal handeln'," betonte Meyer.
Laubach habe den größten Waldbestand im Landkreis Gießen und damit großes Potenzial beim Klimaschutz. Bereits heute binde der Wald hier große Mengen an Kohlenstoff. Das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 sei allerdings nur zu erreichen, wenn auch die langfristige Bindung von Treibhausgasen erhöht werde. Die Möglichkeiten dazu seien genauso vielfältig wie jene, den Ausstoß dieser zu senken. Besonders die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern in der Offenlandschaft bilde dabei einen erfolgversprechenden Ansatz. Nicht nur der Siedlungsraum profitiere entlang von Straßen von zusätzlichen Bäumen, auch in der Landwirtschaft seien Konzepte wie der Agroforst - eine Form der Landwirtschaft mit Gehölzen - in Zukunft notwendig. Dadurch werde das Wasser besser im Boden gehalten, die Erosion gestoppt, es entstünden Strukturen für den Artenschutz und das Kleinklima werde effektiv gekühlt. Alte Naturwälder speichern im Vergleich zu Monokulturen und jungen Wäldern ein Vielfaches des Kohlenstoffes und gewährleisten zudem zahlreiche Ökosystemleistungen, zu denen auch die Aufbereitung des Grundwassers und die Bildung von Regenwolken gehören. Deshalb solle Laubach konsequent auf eine Erholung des Waldes setzen - auch um den Erholungswert für Laubacher und Touristen zu verbessern.
Auf der anderen Seite sei eine konsequente Reduktion der Treibhausgasemissionen erforderlich. Hier könne bei Neubauprojekten und Sanierungen von vornherein eine klimagerecht geplant werden, indem erneuerbare Energien eingesetzt werden und nachhaltige Rohstoffe zum Einsatz kommen. Dazu gehöre auch, eine Kühlung durch Grünflächen und eine effiziente Regenwasserspeicherung mit einzuplanen. Des Weiteren hält Meyer den Ausbau des Radwegenetzes und öffentlichen Nahverkehrs zur Förderung einer klimafreundlichen Mobilität für erstrebenswert. Innovative Unternehmen und universitäre Projekte sollten in Laubach an den Lösungen von morgen arbeiten.
Wasserhaltefähigkeit stärken
Auch Wasser habe eine wichtige Dimension im Klimaschutz, denn die Austrocknung des Bodens setze viel Kohlenstoff frei und nehme dem Boden seine Fruchtbarkeit. Aufgabe einer ökologischen Wende werde somit sein, die Wasserhaltefähigkeit des Bodens durch Humusbildung zu stärken. Je feuchter ein Boden sei, umso mehr trage dieser zum Klimaschutz bei. Feuchtwiesen sollten deshalb auch aufgrund ihrer Bedeutung für den Artenschutz wieder vernässt werden, heißt es weiter. Die Nutzung des Grundwassers durch Frankfurt müsse in Abstimmung mit den Gemeinden des Vogelsbergkreises überprüft und gegebenenfalls angepasst oder finanziell stärker ausgeglichen werden. Aufwertungen im Siedlungsraum könnten die Bildung von Grundwasser unter anderem durch geschicktes Wassermanagement wie Sickergruben verbessern.
"Es ergeben sich große Chancen aus dem Engagement in diesem Bereich für Laubach und die Menschen hier, denn in Zukunft werden diese Gesichtspunkte die Lebensqualität und Attraktivität einer Kommune maßgeblich mitbestimmen. Gäste schätzen die hohe Qualität der Natur in Laubach schon heute - dies macht unsere Stadt aus und verbindet sie mit der wunderschönen Landschaft, die uns umgibt. Lasst uns die Qualität unserer heimischen Natur bewahren und miteinander für uns und unsere Kinder ausbauen", schließt Meyer.