Das Geld für das Projekt aus der Laubacher Stadtwaldstiftung fließt weiter, aber die Reserven müssen dafür angegriffen werden.
LAUBACH - Der Vorstand der Stadtwaldstiftung Laubach informierte kürzlich über die aktuelle Forstschutzsituation im Stadtwald, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Man arbeite immer noch an der Bewältigung der Käfer- und Trockenheitsschäden im Wald. Die Käfersaison sei zwar für dieses Jahr beendet und in den betroffenen Nadelholzbeständen nahezu alle kranken Bäume geerntet und vermarktet. Jedoch sei die Gefährdung durch Käferbefall im nächsten Frühjahr nicht gebannt. Das Fichtenstammholz sei zur Entlastung des regionalen Holzmarktes in Containern nach China verladen worden.
Der kontinuierliche Absatz des Schadholzes sei die Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft des Stadtwaldes. Trotz der dramatisch gesunkenen Holzpreise in der Fichte würden immer noch Deckungsbeiträge daraus erwirtschaftet. Aus diesen Einnahmen würden neben den für die Stiftung arbeitenden Unternehmern auch die Wiederaufforstungen der Schadflächen, deren Schutz und Pflege bezahlt. Dies sei wichtig für die Existenz der Stadtwaldstiftung. Leider sei mit der Beseitigung der geschädigten Fichten die Arbeit im Stadtwald nicht getan. Die Trockenheit habe auch die Buchen stark geschädigt. Dies sei nicht immer leicht zu erkennen, da die Symptome nicht so eindeutig wie die trockenen Nadeln und die herabfallende Rinde bei den Fichten seien.
Die Trockenheit rufe bei Buchen verschiedene Schadbilder wie zum Beispiel die Komplexkrankheit "Schleimfluss" (schwarze Flecken an der Rinde), Borkenkäferbefall, trockene Äste, abfallende Rinde und Pilzbefall hervor. Sei bei der Buche ein gewisser Schädigungsgrad überschritten, so sterbe sie sehr schnell ab und breche in sich zusammen. Daraus würden Gefährdungen für Waldarbeiter, Waldbesucher und den Straßenverkehr erwachsen. Waldbesucher müssten in dieser Situation immer mit herabstürzenden Ästen rechnen - insbesondere bei stärkerem Wind.
Die Stiftung bemühe sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, diese Gefahren zu minimieren, könne dies jedoch derzeit nicht auf der gesamten Waldfläche sicherstellen.
Die Buche sei der Leitbaum des Laubacher Stadtwaldes und das Rückgrat der Stiftung. Sie bestimme wesentlich deren weitere Leistungsfähigkeit. Derzeit könne die Stiftung nur Mittel vergeben, die noch in den Zeiten vor der Großkalamität erwirtschaftet wurden. Diese seien stark limitiert. Erst in zwei bis drei Jahren rechne der Vorstand wieder mit neuen, verfügbaren Mitteln aus der Stiftung.
Die Wiederaufforstungen und deren Erhalt seien jedoch bereits jetzt durch entsprechende Rücklagen gesichert und führten nicht zu Belastungen in der Zukunft. Mehr als die Hälfte der geschädigten Flächen seien inzwischen mit klimastabilen Baumarten wieder aufgeforstet worden. Laubachs Bürgermeister Peter Klug machte im Gespräch mit unserer Zeitung am Montag deutlich, dass die rund 50 000 Euro, die die Stiftung jährlich an soziale Projekte ausschütte, weiterhin gewährleistet seien, allerdings müssten dazu die Rücklagen von rund 250 000 Euro geschrumpft werden.