In Lich haben geflüchtete Frauen einen Radfahrkurs absolviert. Der Landkreis Gießen unterstützt das Ganze.
lich (red). Fahrradfahren ist gesund, umweltfreundlich und macht mobil. Trotzdem gibt es Menschen, die nie Fahrradfahren gelernt haben. Doch das nachzuholen ist nicht einfach, denn Fahrradkurse für Erwachsene sind selten. Daher hat der Landkreis Gießen in Kooperation mit dem Frauen-Asylhilfe-Kreis Lich nun zum ersten Mal einen Fahrradkurs für geflüchtete Frauen organisiert.
"Fahrradfahren hilft den Frauen, selbstständiger, mobiler und zeitlich flexibler zu werden, da sie nicht mehr auf die getakteten Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind", sagt Landrätin Anita Schneider. "Das unterstützen wir gerne." "In den Herkunftsländern der Teilnehmerinnen ist Fahrradfahren kulturell bedingt selten und aufgrund schlechter Straßenzustände meist kaum möglich", weiß Istayfo Turgay, Integrationsdezernent des Landkreises Gießen. In Deutschland hingegen bietet das Fahrrad sowohl für touristische als auch alltägliche Wege viel Potenzial. Daher soll der Kurs den Frauen auf eine sichere Art den Zugang zu mehr Unabhängigkeit ermöglichen.
Gestartet hat der vom Landkreis finanzierte Kurs auf dem Schulhof der Erich-Kästner-Schule in Lich. Dort konnten die sechs Teilnehmerinnen mit einer ausgebildeten Radfahrlehrerin üben. Insgesamt bestand der Kurs aus acht je dreistündigen Treffen. Nach dem Erarbeiten des Radfahrens konnten die Frauen mit der "moveo ergo sum"-Radfahrlehrerin Christine Rhodes auch auf den umliegenden Wegen und Straßen fahren und dabei die wichtigsten Verkehrsregeln kennenlernen. Weitere Kurse sind denkbar. Abhängig ist das in erster Linie von den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen. "Wenn wir eine positive Bilanz ziehen und auch von den Teilnehmerinnen ein gutes Feedback erhalten, möchten wir dieses Angebot natürlich fortführen", sagt Teresa Gimbel, Integrationskoordinatorin für Geflüchtete des Landkreises Gießen.