Die Alfred-Schulz-Stiftung hat 6260 Euro an das Hofgut Friedelhausen gespendet. Davon wurde ein Lastenrad erworben, damit die Waren direkt geliefert werden können.
Von sle
Bettina Brandt, Geschäftsführer Michael Schmidt und Bastian Liebig (alle vom Hofgut) sowie Ulrike Büger und Beate Schott von der Stiftung (v.r.). Foto: Scherer
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RUTTERSHAUSEN - Es war ein Lichtblick an diesem trüben Novembertag in Corona-Zeiten, als Ulrike Büger, Vorsitzende der Alfred Schulz-Stiftung für Kinder-, Jugend- und Altenhilfe in Gießen, und die ehrenamtlich tätige Geschäftsführerin der Stiftung, Beate Schott, in Ruttershausen eine Spende in Höhe von 6260 Euro an die Hofgemeinschaft Friedelhausen übergaben. Das Geld ist der Anschaffung eines Lastenrades zugutegekommen, wie Bettina Brandt, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Hofgut, erklärte.
Bastian Liebig, ein Mitarbeiter des Hofgutes, wird mit dem E-Lastenrad künftig den Kunden die gekauften Waren ins Haus liefern. Der Hofladen in Ruttershausen, der von der Hofgemeinschaft betrieben wird, hat bereits einen Lieferservice im Dorf unterhalten. Das Lastenrad soll zudem Verwendung beim Transport von Hofprodukten zwischen dem Laden und der nur wenige Kilometer entfernt gelegenen Hofgemeinschaft finden. Die Strecke verläuft über verkehrsarme Wege, und kann nach einem Fahrtraining auch von Menschen aus der Werkstatt für Behinderte gut bewältigt werden. Das E-Fahrrad schafft somit neue klimafreundliche Beschäftigungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter des Hofguts. Mit dem Kauf des Rades wurde eine Werkstatt für Behinderte in Baden-Württemberg unterstützt, erklärte Brandt. In Calw sei das Lasten-E-Bike von und mit Menschen mit Behinderung montiert worden. Schott stellte anschließend die Stiftung vor, die 2002 von Alfred Schulz gegründet wurde, der über viele Jahre Bankdirektor der heutigen Volksbank Mittelhessen war. Ihm war es nach den Worten der Geschäftsführerin ein großes Anliegen, nachhaltig "Gutes zu tun". Als er im Mai 2004 im Alter von 84 Jahren verstarb, wurde das Anliegen des Stifters zum Leitsatz für die Arbeit des Vorstandes. Seit 2006 ist die Stiftung aktiv und fördert nachhaltig Projekte in Gießen und vereinzelt auch in der näheren Umgebung. Insgesamt seien bisher rund 370 000 Euro an förderfähige Vereine ausgeschüttet worden, wobei die Festlegung vom Stifter beachtet wird, dass sich der Vorstand aus einem interdisziplinären Team zusammensetzen muss unter Würdigung der Bereiche Gesundheit, Recht, Wirtschaft und Soziales. Spenden, die an die Stiftung gehen, würden immer vollumfänglich ausgeschüttet, wenn sie zweckgebunden sei, erklärte Schott. Angenommene Erbschaften hätten bei der Stiftung in den vergangenen Jahren das Stiftungskapital erheblich ansteigen lassen.
2010 habe die Stiftung den Bürgern in Gießen einen Outdoor-Sportpark gestiftet. Dieser sei im heutigen Stadtpark in der Wieseckaue zu einem Begegnungsort für bewegungsfreudige Menschen geworden und werde sehr gut angenommen. Zahlreiche geförderte Veranstaltungen bei Vereinen zeugten von einer großen Förderaktivität. Herausragend sei die Aktion "Bürgerengagement fördern" gewesen, bei der Bürger angeregt wurden, ihrem Lieblingsverein in der Region eine Spende zukommen zu lassen. Die Vereine konnten sich dann am Ende des Jahres bei der Stiftung melden und sich unter Nachweis ihrer Spendeneinnahmen diese von der Stiftung verdoppeln lassen. Da die Vereine von dieser Aktion mehr als beeindruckt waren, soll es eine Wiederholung geben. Beate Schott erklärte abschließend, dass die Stiftung zu einem stabilen und verlässlichen Partner für die regionalen Vereine geworden sei.